Erschöpft und enttäuscht saßen die Magdeburger Spieler auf dem Rasen. Gerade hatten sie in der Nachspielzeit noch das entscheidende Gegentor zur sechsten Auswärtsniederlage in Serie kassiert, verloren somit bei Fortuna Düsseldorf mit 1:2 (0:1). Für Trainer Petrik Sander war es "ein Schlag ins Kontor", der möglichst schnell raus aus den Köpfen müsse.
Magdeburg hatte wieder einmal ein ordentliches Spiel gemacht, sich in der 88. Minute den verdienten Ausgleich erarbeitet - und fährt nach einem wieder einmal schlecht verteidigten Ball doch ohne Punkte nach Hause. 207 Torschüsse haben die Statistiker der Deutschen Fußball-Liga vom FCM in den bisherigen 13 Partien registriert - herausgekommen sind am Ende magere neun Treffer.
Die Chancenverwertung ist Magdeburgs größte Baustelle
Das zeigte sich auch in Düsseldorf: 25 Torschüsse verzeichnet die Statistik, ein Eigentor schaffte es auf die Anzeigetafel. "Da waren Dinger dabei, wo man draußen schon den Kopf geschüttelt hat. Es ist schwieriger den Ball nicht ins Tor zu schießen, als so wie es dann passiert ist", meinte Trainer Petrik Sander auf der Pressekonferenz. Dass Magdeburg nach dem Ausgleich in der Nachspielzeit noch den K.o. durch Cedric Ittens zweiten Treffer hinnehmen musste, passt zum bisherigen Saisonverlauf.
"Es ist gefühlt jede Woche dasselbe Lied. Wir machen ein gutes Auswärtsspiel, kassieren dann ein Tor in der letzten Sekunde. Das ist extrem bitter und tut auch sehr, sehr weh gerade", sagte Philipp Hercher. Der einzige Weg aus der Torkrise seien Erfolgserlebnisse. "Wir müssen noch mehr investieren und auch mal ein dreckiges Auswärtsspiel gewinnen", ergänzte der Flügelspieler
Kein Offensivspieler in Form
Kein einziger Magdeburger scheint aktuell in der Lage, den Knoten in der Offensive platzen zu lassen. Dabei sieht das Aufbauspiel gut aus. Schnelles Umschaltspiel, gutes Zweikampfverhalten und deutlich mehr Spielanteile. Doch ab der Strafraumgrenze wird es kompliziert. Es hakt nicht nur bei einem Stürmer, der nicht trifft - der gesamten Mannschaft fehlt die Torgefahr: Niemand kommt über zwei Scorerpunkte hinaus. Das sollte sich gegen Nürnberg dringend ändern, sonst könnte der FCM schon zur Winterpause abgeschlagen in der Tabelle stehen - und der Klassenerhalt in weite Ferne rücken.