Sanierte Eigentumswohnungen sind in Sachsens Großstädten im Gegensatz zum allgemeinen Preistrend bei Wohnimmobilien deutlich teurer geworden. In Dresden zahlten Käufer 2024 durchschnittlich 6.391 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, wie aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht hervorgeht. Das waren 731 Euro mehr als im Vorjahr.
In Leipzig kostete demnach ein Quadratmeter 6.315 Euro (plus 330 Euro). Sanierte Wohnungen waren damit teurer als Neubauwohnungen (Dresden: 5.550 Euro pro Quadratmeter, Leipzig: 6.000 Euro pro Quadratmeter).
Insgesamt gingen die Immobilienpreise im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge jedoch eher nach unten: Wohn- und Geschäftshäuser in den kreisfreien Städten waren im Schnitt rund 100 Euro pro Quadratmeter günstiger als im Jahr zuvor. Bauland für individuellen Wohnungsbau kostete wie bereits im Vorjahr in Dresden und Leipzig im Schnitt 300 Euro pro Quadratmeter, in Chemnitz und den Landkreisen sind es 100 Euro pro Quadratmeter.
Immobilienmarkt nach Einbrüchen belebt
Dem Immobilienmarkt bescheinigt der Bericht erstmals seit 2022 wieder eine positive Entwicklung. Nach einer Phase rückläufiger Transaktions- und Umsatzzahlen habe sich 2024 eine deutliche Belebung des Immobilienmarktes in Sachsen gezeigt, insbesondere in Leipzig und Dresden, fasste Matthias Kredt, Vorsitzender des Oberen Gutachterausschusses, zusammen.
In Sachsen wurden 2024 rund 38.000 Kaufverträge unterzeichnet. Das war zwar ein Anstieg um 8 Prozent im Vergleich zu 2023. Das Niveau von 2021 mit rund 55.000 Verkäufen ist jedoch längst nicht erreicht.
Mehr als ein Viertel der Transaktionen fand in Dresden und Leipzig statt: In der Landeshauptstadt wechselten rund 4.700 Immobilien den Eigentümer - das war knapp die Hälfte mehr als 2023. Darunter waren etwa 3.300 Wohnungen. In Leipzig gab es einen Anstieg um ein Drittel auf rund 5.100 Kaufverträge, darunter knapp 3.800 Wohnungen.
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Landkreis Nordsachsen mit stärkstem Umsatzplus
Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich in beiden Städten in ähnlichem Maße und machte zusammen mit rund 2,1 Milliarden Euro in Dresden und 2,4 Milliarden Euro in Leipzig mehr als die Hälfte des Gesamtbetrages im Freistaat (8,1 Mrd. Euro) aus. Am größten war das Umsatzplus mit 66 Prozent im Landkreis Nordsachen (440 Millionen Euro). Den stärksten Rückgang hatte mit einem Viertel der Landkreis Mittelsachsen (282 Mio.) zu verzeichnen.
Der Grundstücksmarktbericht wird jährlich vom Oberen Gutachterausschuss am Landesamt für Geobasisinformation erstellt. In diesem Jahr erschien die 10. Ausgabe. Die Publikation informiert über die Entwicklungen am sächsischen Immobilienmarkt und enthält unter anderem Informationen zur Preisentwicklung am Grundstücksmarkt, der Umsatzentwicklung sowie den Durchschnittspreisen für Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke und Eigentumswohnungen. Damit dient der Bericht als Orientierungshilfe für die Immobilienbranche und die Verwaltung sowie für private Käufer und Verkäufer.