Prozess Nachbarn retten drei Jungen aus Auto – Vater vor Gericht

Ein Vater soll versucht haben seine Söhne mit Autoabgasen zu töten - jetzt hat der Prozess gegen den Mann begonnen. (Archivbild)
Ein Vater soll versucht haben seine Söhne mit Autoabgasen zu töten - jetzt hat der Prozess gegen den Mann begonnen. (Archivbild) Foto
© Jan Woitas/dpa
Mit einem Staubsaugerschlauch und Tablets soll ein Vater das Unfassbare versucht haben – doch aufmerksame Nachbarn griffen ein. Was vor Gericht verhandelt wird.

Weil er versucht haben soll, sich und seine drei Kinder zu töten, steht ein 44-Jähriger vor dem Landgericht Zwickau. Zum Prozessauftakt wegen versuchten dreifachen Mordes machte der Angeklagte zunächst keine Angaben zu den Tatvorwürfen, wie eine Gerichtssprecherin zum Auftakt des Prozesses auf Anfrage sagte.

Autoabgase ins Fahrzeuginnere geleitet

Laut Anklage wollte der 44-Jährige mit der Tat in Zwickau seine Ehefrau bestrafen, die sich zuvor von ihm getrennt hatte. Ende November vergangenen Jahres soll er seine vier, sechs und neun Jahre alten Söhne auf die Rückbank seines Autos gesetzt und mit einem Staubsaugerschlauch Abgase ins Innere des Fahrzeugs geleitet haben.

Um die Kinder abzulenken, soll der Angeklagte demnach den Kindern jeweils ein Tablet gegeben haben. Der Vater habe die Arg- und Wehrlosigkeit seiner Kinder bewusst ausgenutzt, die nicht mit einer Gefahr durch ihn rechneten, hieß es in der Anklage.

Aufmerksame Nachbarn retten die drei Jungen

Nach etwa einer halben Stunde wurde demnach eine Nachbarin auf den laufenden Motor aufmerksam und konnte die Kinder mit Hilfe weiterer Nachbarn gegen den Widerstand des Angeklagten befreien. Die drei Jungs wurden den Angaben nach nur leicht verletzt.

Ein psychiatrischer Sachverständiger hatte dem Angeklagten eine verminderte Steuerungsfähigkeit attestiert. Für den Prozess sind vier weitere Termine bis zum 2. Oktober angesetzt.

dpa