Berlins Innensenatorin Iris Spranger zeigt sich besorgt über die zunehmende Messergewalt in Berlin. "Der Anstieg von Gewalttaten mit dem Tatmittel Messer ist besorgniserregend, die Einzelfälle der jüngsten Vergangenheit machen einen fassungslos", sagte Spranger der Deutschen Presse-Agentur.
Aus Sicht der SPD-Politikerin zeigt die Entwicklung, wie wichtig die von ihr veranlassten Maßnahmen zur Bekämpfung von Messergewalt sind. So gilt seit Mitte Juli in Bussen und Bahnen ein Messerverbot. Seit Februar 2025 gibt es drei Messerverbotszonen an Kriminalitätsschwerpunkten: Leopoldplatz, Görlitzer Park und Kottbusser Tor. In diesen Zonen kann die Polizei unabhängig von konkreten Verdachtsmomenten Kontrollen durchführen.
Weiterhin intensive Kontrollen
"Die Wirkung dieser Zonen tritt aber natürlich nicht sofort ein, erforderlich ist ein Bewusstseinswandel", erklärte Spranger. "Letztlich handelt es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das allein mit polizeilichen Mitteln nicht zu lösen ist." Die Innensenatorin betonte zugleich, Kontrollen würden intensiv fortgesetzt.
Weitere Verbotszonen sind nach ihren Angaben derzeit nicht konkret geplant – aber für die Zukunft auch nicht ausgeschlossen. "Wir schauen uns die Lage an jedem mit Kriminalität belasteten Ort genau an und ziehen die notwendigen Schlüsse daraus", so die Senatorin.
Messergewalt nimmt zu
Infolge einer gewaltvollen Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen am Freitagabend am Humboldt Forum ist ein 20-jähriger Syrer an Messerstichen gestorben. Fast zeitgleich wurde am Freitag ein Mann in Berlin-Reinickendorf mit einem Messer angegriffen, wodurch er auf einem Auge erblindete.
Im vergangenen Jahr registrierte die Berliner Polizei in der Hauptstadt laut Kriminalitätsstatistik 3.412 Messerangriffe – also fast 10 pro Tag. Nach Angaben der Innensenatorin ist das im Langzeitvergleich der zweithöchste Wert.