Tzach K. steht im Verdacht, einen der beiden Fluchtwagen bei der Entführung der Kinder von Christina Block gefahren zu haben. In einem TV-Interview für Channel 12 in Israel hat er laut "Bild" seine Erinnerungen an die Silvesternacht 2023/24 geschildert. Demnach sei K. von einer Rettungsaktion ausgegangen, die von deutschen Behörden gedeckt sei – und nicht von einer Entführung.
Interessant ist aber die Aussage, die die Stunden nach der Entführung betreffen. Laut der Zeitung sagte K., er sei nach der Entführung ins Block-Hotel "Grand Elysée" gefahren: "Es gab keinen glücklicheren Mann als mich. Wir haben mit Champagner angestoßen und gedacht: Wir haben Kinder gerettet! Es war wie ein Traum. Am Ende saß die Mutter vor uns." Er will Block sogar ein Kompliment gemacht haben: "Ihr Gesicht geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie sieht aus wie Prinzessin Diana. Ich sagte es ihr auch: 'Du bist so schön wie eine Prinzessin'!"
Bisher hat Christina Block ausgesagt, erst am Vormittag des Neujahrstages 2024 von der Entführung erfahren zu haben. Ob und wie K. seine Aussage im Prozess wiederholt, ist noch unklar. Es gibt keinen internationalen Haftbefehl gegen ihn. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland würde er aber festgenommen. Eine Befragung per Video aus Israel wäre technisch möglich, ist aber eigentlich nur für Zeugen vorgesehen – und nicht für Tatverdächtige.
Block gegen Hensel – der eskalierte Sorgerechtsstreit in Bildern

Christina Blocks Anwalt Ingo Bott sagte der "Bild", seine Mandantin habe nicht mit K. Champagner getrunken. "Wenn Frau Block in der Nacht schon erfahren hätte, dass ihre Kinder Klara und Theo aus Dänemark nach Deutschland gebracht worden seien, wäre sie mit Sicherheit direkt dorthin geeilt, wo sie waren", sagte Bott demnach. "Das hat sie aber erst getan, als sie am nächsten Tag völlig überraschend von der Aktion der Israelis gehört hat." Die Aussagen von K. im israelischen TV wirke laut Bott "komplett konstruiert".
Wessen Aussage nun stimmt, könnten Überwachungsvideos aus dem "Grand Élysée" zeigen – wenn die Ermittler sie denn rechtzeitig gesichert haben. Christina Block hatte bei ihrer knapp vierstündigen Aussage zu Beginn des Prozess geschildert, dass sie in besagter Silvesternacht "bis drei Uhr" an der Hotelbar gefeiert habe und anschließend ins Bett gegangen sei.
Prozess gegen Christina Block wegen Kindesentführung
Block ist angeklagt, die Entführung zweier ihrer Kinder aus dem Wohnort ihres Ex-Mannes Stephan Hensel in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Der Prozess in Hamburg soll am 22. September mit der Befragung von Hensel fortgesetzt werden.