Vandalismus Vandalismus in Sachsens Kirchen nimmt ab – Sorgen bleiben

Weniger Vandalismus in Kirchen und auf Friedhöfen in Sachsen - Sorge bleibt aber (Archivbild). Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Weniger Vandalismus in Kirchen und auf Friedhöfen in Sachsen - Sorge bleibt aber (Archivbild). Foto
© Sebastian Kahnert/dpa
Weniger Vandalismus in Kirchen – dennoch müssen Gemeinden abwägen: Wie gelingt Schutz, ohne die Türen für Besucher zu verschließen?

Nach einem deutlichen Anstieg in den Vorjahren haben Fälle von Vandalismus in Kirchen und Friedhöfen in Sachsen wieder abgenommen. Im Bereich der evangelischen Landeskirche seien bis Ende Juli binnen eines Jahres 55 Fälle von Vandalismus registriert worden, im Jahr davor waren es 76, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte. Hauptsächlich handelt es sich um Sachbeschädigungen durch Graffitis, Einbruch- sowie Kupferdiebstahl.

Mehr Kontrollen und Sicherheitstechnik

Die Kirchen haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Vorkehrungsmaßnahmen getroffen. So wurden Anti-Graffiti-Schichten oder auch Kameras an den Gebäuden angebracht, Kontrollgänge durch Mitarbeiter und Ehrenamtliche erhöht oder auch teure teurer Sicherungstechnik sowie Schließanlagen angeschafft. Zudem wurde der Kontakt zur Polizei intensiviert.

Auch das Bistum Dresden-Meißen registrierte im ersten Halbjahr dieses Jahres weniger Fälle. Bis Anfang September seien sechs Taten festgestellt worden, wie der Sprecher Michael Baudisch sagte. Im ganzen Jahr 2024 waren es noch 15 Fälle. Die Schäden reichen von Vandalismus wie Graffiti und eingeschlagene Scheiben, über Metalldiebstähle bis hin zu aufgebrochenen Opferstöcken oder Einbrüchen, bei denen die Einbruchsspuren mitunter enorme Kosten verursachten.

Problem für Bistum: Gotteshäuser sollten stets offen bleiben

Er betonte jedoch, dass es neben den Schäden an den Gebäuden ein anderes Problem gebe. "Wir stehen vor der schwierigen Aufgabe, unsere Gotteshäuser zu schützen, ohne sie dabei ihrer eigentlichen Bestimmung zu berauben – nämlich offen zu sein für alle Menschen".

Häufig könne eine durchgehende Beaufsichtigung weder durch ehren- noch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleistet werden. "Mitunter sehen sich Gemeinden daher gezwungen, ihre Gotteshäuser nur noch zu bestimmten Zeiten zu öffnen. Eine bedauerliche Maßnahme, da Kirchen als Orte des Gebets möglichst frei zugänglich bleiben sollen."

Manche Pfarreien greifen daher auf bauliche Maßnahmen zurück, etwa Gittertüren oder Glaswände, die das Kirchenschiff vom Eingangsbereich trennen. So bleibt zumindest der Blick auf Kreuz und Altar frei – und es besteht die Möglichkeit zum stillen Gebet.

dpa