Bahntechnik Dank Großaufträgen: Funkwerk steigert Umsatz und Gewinn

Die Funkwerk AG hat ihre Umsätze nach oben geschraubt. Der Konzern aus Kölleda beschäftigt nach eigenen Angaben 53 Mitarbeiter m
Die Funkwerk AG hat ihre Umsätze nach oben geschraubt. Der Konzern aus Kölleda beschäftigt nach eigenen Angaben 53 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr. (Archivbild) Foto
© Martin Schutt/dpa
Funktechnik für Spanien und Polen, Info-Tafeln für die Deutsche Bahn: Das Thüringer Bahntechnik-Unternehmen Funkwerk hat Umsatz und Gewinn in schwierigem Umfeld gesteigert.

Dank umsatzstarker Rahmenverträge mit europäischen Bahnkunden aus dem vergangenen Jahr hat das Thüringer Bahntechnik-Unternehmen Funkwerk Konzernumsatz und -ergebnis in diesem Jahr deutlich gesteigert. Trotz US-Zöllen, steigender Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und fehlender Planungssicherheit bei der Verteilung der angekündigten Infrastruktur-Milliarden des Bundes sei der Umsatz in den ersten drei Quartalen des Jahres um 19,6 Prozent auf 147 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit Sitz in Kölleda (Kreis Sömmerda) mit. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen habe sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt und betrug 20,7 Millionen Euro (2024: 10,1 Millionen Euro). 

Funkgeräte für Polen - neue Infotafeln für die Deutsche Bahn

Laut Geschäftsbericht 2024 hatte das Thüringer Unternehmen mehrere große Aufträge im Geschäftsbereich "Zugfunk" erhalten, etwa die Umrüstung der Eisenbahnflotte in Spanien auf Digitalfunk sowie die Einführung des GSM-R-Funkstandards in Polen, einschließlich der Ausrüstung mit Handfunkgeräten. Für die Deutsche Bahn entwickelt Funkwerk demnach im Bereich des Geschäftsfeldes "Fahrgastinformation" neue Info-Monitore. Hinzu kommen ähnliche Projekte für ein Bahnunternehmen in der Schweiz und die Österreichischen Bundesbahnen.

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Vorsteuergewinn von bis zu 28 Millionen Euro und weiter steigenden Umsätzen. Das Unternehmen profitiere im bisherigen Jahresverlauf 2025 neben einer höheren Auslastung durch großvolumige Rahmenverträge aus dem vergangenen Jahr auch von geringeren Ausgaben nach "im Vorjahr angefallenen Einmalkosten". Der Auftragseingang habe sich mit neuen Bestellungen in Höhe von 148 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen des Jahres im Vergleich zum Vorjahr normalisiert. Im vergangenen Jahr lag das neue Auftragsvolumen im selben Zeitraum bei 203,9 Millionen Euro.

53 Mitarbeiter mehr als im vergangenen Jahr

Die börsennotierte Funkwerk AG ist auf Informations-, Kommunikations- und Sicherheitssysteme für den Schienenverkehr, Infrastrukturprojekte, Behörden und Unternehmen sowie technische Dienstleistungen spezialisiert. Zu der Gruppe gehört seit vergangenem Jahr auch die Elektrotechnik und Elektronik Oltmann GmbH. Die Firma stellt LED-Anzeigegeräte für den Eisenbahn-Regionalverkehr und den ÖPNV her. Seit 2023 gibt es mit der Firma Radionika auch eine Beteiligung in Polen. Der Funkwerk-Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben mit Stand Ende September 818 Mitarbeiter - 53 mehr als im Vorjahr.

dpa