KI soll helfen Thüringens Regierungschef setzt auf Daten statt Bauchgefühl

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) will für seine politischen Entscheidungen verstärkt Daten nutzen. (Archivbild) Fo
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) will für seine politischen Entscheidungen verstärkt Daten nutzen. (Archivbild) Foto
© Kay Nietfeld/dpa
Mario Voigt will nicht nach Gefühl regieren, sondern mit Hilfe von Daten informierte Entscheidungen treffen. Welche Rolle ein Cockpit und Künstliche Intelligenz dabei spielen.

Angesichts des demografischen Wandels und der Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz setzt Thüringens Regierungschef Mario Voigt auf datenbasierte Politik. "Ich halte nichts davon, Politik zu machen, indem man den Finger in den Wind hält und dann sagt, wo es hingeht. Entscheidungen trifft man nicht nach Bauchgefühl, sondern nach Fakten", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

Dashbord mit wichtigsten Daten geplant

Der 48-Jährige will ein Thüringen-Cockpit aufbauen, also ein Dashboard mit den wichtigsten Daten zum Land. "Wie im Handwerk gilt auch in der Politik: Erst messen, dann entscheiden. Das Thüringen-Cockpit hilft uns, Entwicklungen früh zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern", erläuterte er. 

Thüringen steht vor großen demografischen Herausforderungen. Mit rund 14.600 Menschen hat Thüringen im Jahr 2024 in etwa die Bevölkerung einer mittelgroßen Stadt verloren, wie kürzlich Innenminister Georg Maier (SPD) vorgerechnet hatte. Hauptgrund sei ein anhaltend hohes Geburtendefizit. Statistisch wurden im Jahr 2024 pro Tag 32 Neu-Thüringer geboren, während 83 Thüringer starben. 

Drittältestes Bundesland

Thüringen war nach Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern das Bundesland mit der drittältesten Bevölkerung. Das Durchschnittsalter in Thüringen betrug nach Daten des Statistischen Bundesamtes 47,9 Jahre.

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Voigt sagte, er sei im Austausch mit Wirtschaftsvertretern und Sozialpartnern. "Wir schauen gemeinsam auf die Zahlen und fragen uns: Wie soll Thüringen 2035 aussehen? Nicht abstrakt, sondern ganz konkret."

Es brauche informierte Entscheidungen, betonte Voigt. In Zeiten von Künstlicher Intelligenz seien Prognosen einfacher zu erstellen. "Die mache ich auch schon und weiß etwa beim Thema Demografie oder Energie, wo wir uns hinentwickeln, und versuche daraus kluge Politik zu machen."

dpa