Niedrigwasser Außergewöhnliche Trockenheit lässt Grundwasser sinken

In den Thüringer Gewässern kam es 2025 häufiger zu Niedrigwasserphasen als im Vorjahr. (Symbolbild) Foto: Daniel Vogl/dpa
In den Thüringer Gewässern kam es 2025 häufiger zu Niedrigwasserphasen als im Vorjahr. (Symbolbild) Foto
© Daniel Vogl/dpa
Der Klimawandel macht sich in Thüringen bemerkbar: Niedrige Bodenfeuchte und Grundwasserstände setzen Landwirtschaft und Versorgung unter Druck.

Thüringen hat in diesem Jahr eine außergewöhnliche Trockenheit erlebt. Das habe auch sinkende Grundwasserstände im Freistaat zur Folge gehabt, hieß es in einem aktuellen Bericht des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz. Nach den jüngsten Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes und des Copernicus-Klimawandeldienstes lag demnach die Mitteltemperatur im hydrologischen Sommerhalbjahr von Mai bis Oktober bei 14,9 Grad Celsius und damit 1,5 Grad über dem langjährigen Durchschnitt.

Die anhaltende Wärme sei mit deutlich geringeren Niederschlägen gepaart gewesen, hieß es weiter. Mit 364 Millimetern Niederschlag im hydrologischen Sommerhalbjahr lag der Niederschlag um drei Prozent unter dem vieljährigen Mittel und um neun Prozent unter dem Mittelwert der Periode 1991 bis 2020. Infolgedessen traten in den Thüringer Flüssen, Bächen, Teichen und Seen häufiger Niedrigwasserphasen auf als im Vorjahr. Die Füllstände der Talsperren bewegten sich zwar noch im für die Jahreszeit üblichen Bereich, seien allerdings verbreitet die geringsten der vergangenen fünf Jahre zu dieser Zeit gewesen.

Besonders auffällig ist dem Bericht zufolge der flächendeckende Rückgang der Grundwasserstände. Zwischen März und Oktober hätten 61 Prozent der Messstellen niedrige Werte aufgewiesen – mehr als doppelt so viele wie im niederschlagsreicheren Jahr 2024. Auch die Bodenfeuchte erreichte an mehreren Standorten historische Tiefstwerte.

Der Statusbericht zur Niedrigwassersituation zeige einmal mehr, wie der Klimawandel die Wasserverfügbarkeit, den Landwirtschaftssektor und die Versorgungssicherheit in Thüringen zunehmend herausfordere, hieß es.

dpa