Zum Martinstag ziehen auch in Thüringen wieder Kinder mit selbst gebastelten Laternen durch die Straßen. Tausende Menschen werden am Abend allein in Erfurt zum großen gemeinsamen Gottesdienst von evangelischer und katholischer Kirche vor den Domstufen erwartet, wie der Kirchenkreis Erfurt mitteilte. Dieser ist in diesem Jahr mit dem Spruch "Geteiltes Leid ist halbes Leid" überschrieben und soll als Anspielung auf die vielen Krisen in der Welt verstanden werden, wie es hieß.
Wie wird das Teilen geübt?
Auch in vielen anderen Gemeinden in Thüringen – in Nordhausen, Heiligenstadt, in Gotha und Gera etwa – sind zu Martini Lampion-Umzüge mal mit einem Sankt Martin-Darsteller auf einem Pferd oder mal mit anschließendem Feuer geplant. Oft gehören auch Leckereien dazu: Martinshörnchen, Martinsbrezeln oder Weckmänner, die in Erinnerung an die Legende von Sankt Martin geteilt werden sollen.
Sind Regen-Capes nötig?
Die Wetteraussichten für Freiluftveranstaltungen sind halbwegs akzeptabel: Der Deutsche Wetterdienst rechnet in weiten Teilen Thüringens damit, dass es im Tagesverlauf meist trocken bleibt und die Tageshöchstwerte 12 Grad erreichen.
Warum feiern Katholiken und Protestanten Martinstag?
Der Martinstag wird in Thüringen häufig ökumenisch gefeiert, weil Bezug zu zwei unterschiedlichen historischen Personen möglich ist: Protestanten feiern den 10. November, da der Kirchenreformator Martin Luther an diesem Datum im Jahr 1438 geboren wurde. Der 11. November wird als Tauf- und Namenstag Luthers gesehen.
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Zudem ist der 11. November in der katholischen Kirche dem als Heiligen verehrten Bischof von Tours gewidmet. Er soll noch als römischer Soldat seinen Mantel geteilt und die Hälfte einem frierenden Bettler geschenkt haben. Die Szene wird häufig bei Veranstaltungen rund um den Martinstag nachgestellt. Um 370 nach Christus wurde er zum Bischof geweiht. In Erfurt kommt Martin von Tours als Schutzpatron der Stadt zudem eine besondere Bedeutung zu.