Trophäenfotos auf Facebook Die Giraffen-Jägerin und der Shitstorm

Facebook-Foto von Sabrina Corgatelli und der getöteten Giraffe
Jägerin und Trophäe: Sabrina Corgatelli und das Foto für die sozialen Medien
© Sabrina Corgatelli/Facebook
Die Empörung über die Tötung des Löwen Cecil ist noch nicht verflogen, da sorgt schon die nächste Großwildjägerin für Ärger: Sabrina Corgatelli setzt sich und ihre Trophäen stolz in Szene.

Es ist erst ein paar Tage her, dass ein US-Zahnarzt in einem Nationalpark in Simbabwe einen Löwen erlegte und damit internationalen Zorn auf sich zog. Verglichen mit der schamlosen Selbstdarstellung von Sabrina Corgatelli wirkt der Zahnarzt, der "Cecil" tötete, aber beinahe diskret. Die Buchhalterin aus Idaho postet via Facebook regelmäßig Trophäenfotos von sich und ihrer Beute: ein Impala, ein Krokodil, ein Warzenschwein - kein Großwild scheint vor dieser Jägerin sicher.

Und sie zögert nicht, sich und die getöteten Tiere im Internet zu präsentieren, garniert mit Zitaten wie: "Ich könnte nicht glücklicher sein" oder "Was für eine spaßige Jagd". Vor allem ein Foto von ihr mit einer erlegten Giraffe wurde mit wütenden Kommentaren bedacht, auf die Corgatelli regelmäßig mit Bibelzitaten reagiert.

"Giraffen sind sehr gefährliche Tiere"

Bei einem Auftritt in der US-amerikanischen TV-Show "Today" versuchte Corgatelli sich ausführlicher - und zweifelhafter - zu rechtfertigen: "Giraffen sind sehr gefährliche Tiere. Sie können dich sehr schnell schwer verletzen."

Großwildjäger seien außerdem ganz anders, als die Öffentlichkeit meint: "Alle denken, wir seien diese kaltherzigen Killer, aber das stimmt nicht", sagte sie in der Sendung. Es gebe eine Verbindung zu den Tieren: "Nur, weil wir sie jagen, heißt das nicht, dass wir sie nicht respektieren."

Wie NBC berichtet, sind die Fluggesellschaften Delta und American Airlines von dieser Argumentation nicht überzeugt - und kündigten an, künftig keine Trophäen von Großwildjägern mehr zu transportieren.

tim/Reuters