Wohnung gesucht – Umzugsgeschichten 27 und frisch geschieden: Dominik musste wieder bei Mama einziehen und sucht dringend eine neue Bleibe

  • von Gerrit-Freya Klebe
Ein Mann mit tätowierten Oberarmen trägt ein weißes Shirt und Jeanshemd
Dominik musste nach der Trennung wieder bei seiner Mama einziehen. Für ihn ist das keine Dauerlösung
© Die Illustration wurde von einer Künstlichen Intelligenz nach Vorgaben von Gerrit-Freya Klebe erstellt. | AI von Canva
Eigentlich hatte Dominik sich seine Zukunft anders vorgestellt. Doch nach der Scheidung mit nur 27 Jahren musste er wieder zurück in sein Kinderzimmer.

"Suche dringend und ab sofort was Billiges. Kann ruhig klein, aber fein sein. Bis 450 Euro", schreibt Dominik in seinem Wohnungsgesuch. Im Frankfurter Umland sucht er eine ländlich gelegene Wohnung, am liebsten im Wetteraukreis, ein Zimmer würde ihm schon reichen

Der 27-Jährige steht gerade vor einem Neuanfang. Seine Ehe ist nach nur einem Jahr zerbrochen, die Scheidung hat ihm viel abverlangt, vor allem emotional. Das Auflösen der gemeinsamen Wohnung, das Sezieren der gemeinsamen Zeit.

Dominik arbeitet als Tätowierer
Dominik arbeitet als Tätowierer
© privat

Dominik musste wieder bei seiner Mama einziehen, ist dort "gestrandet" in seinem Kinderzimmer, wie er es selbst nennt. Wie früher kocht ihm seine Mutter wieder Abendessen. Es steht immer auf dem Tisch, wenn er nach Hause kommt. Trotz der Fürsorge ist es ein Rückschritt, der an ihm zehrt. Nun will er sich sein Leben wieder neu aufbauen. In Frankfurt hat er Arbeit gefunden als Tätowierer und Eventplaner. 

"Warum wollen Sie umziehen?" Die Antworten auf diese Frage sind so vielfältig und spannend wie der Wohnungsmarkt selbst. In dieser Serie lässt der stern jede Woche Menschen erzählen, warum sie eine neue Wohnung suchen.

Er erzählt gern, dass er 170cm groß ist, eine "gute Größe" sei das für ihn. Doch trotzdem ist er mit sich unzufrieden. Seit der Trennung hat er zwölf Kilo zugenommen, war "am absoluten Nullpunkt", wie er es nennt. Er geht deshalb täglich ins Fitnessstudio, trainiert dort zwei bis drei Stunden, das Training hilft ihm dabei, sich wohler zu fühlen. Und es gibt seinem Alltag Struktur. Feste Rituale findet er wichtig, sie geben ihm Halt. 

Noch immer hängt er viel in der Vergangenheit und überlegt in seinem Kopf Alternativen, was er hätte tun können, um die Beziehung zu retten. Doch er weiß auch, dass es keine Chance für ein Zurück gibt. "Ich muss nach vorne schauen", das sei sein Mantra. Eine eigene Wohnung würde ihm beim Neuanfang helfen.

Suchen auch Sie eine neue Wohnung und wollen Ihre Umzugsgeschichte erzählen, gern auch anonym? Haben Sie Kritik, Anregungen, Wünsche an die Serie? Schreiben Sie der Autorin eine E-Mail an: klebe.freya@stern.de