Schwangerschaft Ist ein Fötus schwer behindert, lassen viele Frauen abtreiben. Eine Mutter zeigt einen anderen Weg

  • von Anja Reumschüssel (Protokoll)
Ein Ultraschallbild liegt auf einem  weißen Tuch neben einer Pflanze
Der erste Ultraschall ist immer aufregend für werdende Mütter, die Angst groß, ob alles gut ist mit dem kleinen Leben, dass in einem heranwächst
© Imago Images
Beim Ultraschall erhielt Cornelia Rödelsperger die niederschmetternde Diagnose: Das ungeborene Kind sei nicht lebensfähig. Ob sie abtreiben wolle? Sie entschied sich dagegen. 

"Im Sommer 2010 war ich mit meinem dritten Kind schwanger. Ein Wunschkind. Drei Monate zuvor hatte ich unser zweites Kind in der 10. Schwangerschaftswoche verloren.

In der neunten Schwangerschaftswoche gingen mein Mann und ich zusammen zum Ultraschall. Wir freuten uns darauf, unser Baby zu sehen, darauf, nun wieder 'richtig schwanger' zu sein. Auf dem Bildschirm betrachteten wir das kleine Menschlein, sahen die ausgestreckte Hand, die winzigen Finger. Mein Mann sagte fasziniert: 'Es winkt uns zu. Es will zu uns.' Im selben Augenblick zeigte die Ärztin auf einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum im Bereich von Kopf und Nacken. Sie legte den Schallkopf weg und erklärte: Es könne ein Hinweis auf das Down-Syndrom sein. Sie verabschiedete uns mit den Worten: 'Tut mir leid, dass es wieder nicht geklappt hat.'