USA Nach 29 Jahren kam das Aus

Sein "ziemlich normales Leben" änderte sich abrupt: Nach 29 Jahren Arbeit bei Chrysler verlor der Familienvater seinen Job.

"Am 26. September 2008 kam mein Chef zu mir und sagte: Kann ich Sie kurz sprechen?", erinnert sich Michael Savu. "Ich war 29 Jahre lang Entwicklungsingenieur bei Chrysler und dachte, mein Job wäre sicher. Aber dann sagte mein Chef: Sie sind entlassen, hier sind Ihre Papiere, in fünf Minuten sind Sie draußen. Eiskalt. Ich war wie betäubt."

Damit endete für Savu sein bisher ziemlich normales Leben: "Wir mussten uns keine Gedanken machen, welche Lebensmittel wir einkaufen. Heute gehen wir in den Billig-Supermarkt und sparen uns Restaurantbesuche." Um mit den Veränderungen klarzukommen, ging Savu zu einem Psychologen. Auch für seine Familie änderte sich einiges. "Meine 20-jährige Tochter Crystle war gerade ausgezogen, um Modedesign zu studieren. Davon hat sie immer geträumt", sagt Savu. Nun wohnt sie wieder zu Hause: Die Universität war zu teuer. "Sie geht jetzt hier aufs College, aber auch das kostet 60.000 Dollar für vier Jahre. Unsere 15-jährige Tochter ist noch auf der Highschool.

Ich habe jahrelang Geld gespart für die Ausbildung meiner Kinder, aber jetzt fürchte ich, es wird nicht reichen. Wir brauchen allein 34.000 Dollar im Jahr, damit unsere laufenden Kosten gedeckt sind." Seine Frau July arbeitet als Kassiererin und kommt auf 19.000 Dollar im Jahr. "Ich muss einen Job finden, der 40.000 Dollar bringt, damit wir halbwegs leben können." Jetzt nimmt er an einem staatlichen Fortbildungsprogramm zum Computerspezialisten teil. Immerhin hat er einen Teilzeitjob in einer kleinen Firma gefunden. "Aber ich verdiene da zwei Drittel weniger als früher."

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