Lokalanästhetika betäuben nicht nur örtlich den Schmerz, sondern fördern auch den Heilungsprozess, indem sie Entzündungen hemmen und vor Thrombosen schützen. Die Grundlagen dieser positiven Nebeneffekte haben nun Forscher der Heidelberger Universitätsklinik entschlüsselt. Sie konnten zeigen, dass die Medikamente über bestimmte Rezeptoren auf den Nervenzellen auch Signalmoleküle im Zellinnern beeinflussen, die so genannten Gq-Proteine.
Indem sie sowohl an die Rezeptoren als auch an die Gq-Proteine binden, blockieren sie die Zellmembran an beiden Seiten. Die Zellen reagieren darauf mit einer Reduktion der Sauerstoffradikale, die vor allem bei der Immunabwehr und Entzündungsreaktionen eine Rolle spielen. Dadurch werden etwa bei Operationen Entzündungen gehemmt und die Genesung des Patienten gefördert. In klinischen Studien wird nun untersucht, wie Lokalanästhetika auch nach Operationen gezielt zur Entzündungshemmung eingesetzt werden können.