Sylvia Mechsner leitet das Endometriosezentrum an der Berliner Charité. Hier erklärt die Professorin, warum immer mehr Frauen an der Erkrankung leiden und welche Therapien die beste Linderung versprechen.
Frau Professor Mechsner, warum erkranken in unserer modernen Zeit so viele Frauen an Endometriose?
Das liegt an der Anzahl der Zyklen. Noch vor 100 Jahren erlebte eine Frau circa 40 Monatsblutungen in ihrem Leben. In den restlichen Monaten stoppten Schwangerschaften, Stillzeiten, Hunger und Stress den Zyklus. Heute bekommen Frauen in den Industrienationen seltener Kinder, stillen weniger, und der Abstand zwischen erster und letzter Regelblutung hat sich verlängert. Dadurch menstruieren sie ungefähr 400-mal, also zehnmal häufiger. Das hat die Natur nicht vorgesehen.