Dieser Artikel stammt aus dem stern-Archiv und erschien erstmals am 22. November 2022.
Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1 sind bis heute ein Mysterium: Völlig grundlos zerstört die körpereigene Abwehr die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Insulin produzieren. Meist erkranken Kinder daran, oft noch vor ihrem Schulstart. Die Bauchspeicheldrüse kann aber auch bei Erwachsenen noch versagen (LADA, Late onset Autoimmune Diabetes in the Adult). Vor 100 Jahren, als es noch keine Insulinspritzen gab, lebten Kinder mit der Erkrankung ein, maximal zwei Jahre. Denn ohne Insulin kann der Zucker nicht mehr in die Muskelzellen geschleust werden, um sie mit Energie zu versorgen. Er fängt an, seine Fettreserven abzubauen. Dabei entstehen Ketonkörper. In großen Mengen übersäuern sie den Körper, führen zum diabetischen Koma und zum Tod. Menschen mit Typ-1-Diabetes sind daher zwingend auf Insulin angewiesen: Immer, wenn sie Zucker und stärkehaltige Lebensmittel essen, müssen sie sich das Hormon spritzen.