Deutsche Herzstiftung warnt Grippe weg, trotzdem schlapp? Bei diesen Symptomen sollten Sie unbedingt zum Arzt

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Vitamin C schützt vor Erkältungen!
Das stimmt nur in seltenen Fällen.
Infektionen der oberen Atemwege sind meist harmlos, aber lästig. Der Wunsch, von dieser Plage erlöst zu werden, ist also verständlich.
Vitamin C steht ganz oben auf der Liste Hoffnung machender Substanzen. In sonnenverwöhntem Obst und Gemüse kommt es vor - ebenso in Nahrungsergänzungsmitteln.
Doch hilft es auch? Um den Streit abzukürzen, hilft ein Blick auf die Studie der „Cochrane Collaboration“ - ein Verbund unabhängiger Experten aus mehr als 130 Ländern.
Die Untersuchung zeigt:Die regelmäßige Aufnahme von mindestens 200 Milligramm Vitamin C täglich verringerte in der Allgemeinbevölkerung nicht das Erkältungsrisiko.
Nur bei Marathonläufern und anderen Extremsportlern war unter täglicher Vitamin­C­Aufnahme eine Reduktion des Erkältungsrisikos um die Hälfte festzustellen.
Ob es etwas nützt, bei den ersten Zeichen einer Grippe mehrere Gramm Vitamin C einzunehmen, lässt sich nicht abschließend sagen.
Eine Linderung der Symptome und auch eine Verkürzung des Krankheitsgeschehens scheint zwar möglich, ist aber statistisch nicht gesichert.

Es ist normal, wenn man nach einer Grippe oder einem grippalen Infekt nicht sofort zur alten Leistungsfähigkeit zurückfindet. Es gibt aber ernsthafte Symptome, bei denen Patienten hellhörig werden sollten, warnt die Deutsche Herzstiftung.

Husten, Fieber, Schüttelfrost: Grippale Infekte sind purer Stress für den Körper. Nach überstandener Infektion fühlen sich viele Patienten daher noch für einige Zeit schlapp, schlaff und sind nicht mehr so leistungsfähig wie vor der Krankheit. Hält die Abgeschlagenheit jedoch über einen längeren Zeitraum an und kommen noch weitere typische Symptome hinzu, sollten Patienten zum Arzt gehen, um eine Herzbeteiligung auszuschließen, warnt die Deutsche Herzstiftung aktuell in einer Mitteilung.

"Liegt ein schwerer grippaler Infekt bereits zwei Wochen zurück und man muss bei Spaziergängen oder bei der Hausarbeit jetzt Ruhepausen einlegen, was bisher unüblich war, dann sollte man hellhörig werden und zum Arzt gehen, um eine Herzbeteiligung nicht zu übersehen. Sonst besteht die Gefahr einer Herzmuskelentzündung mit einer Herzschwäche als Folge", warnt der Kardiologe und Herzstiftungs-Experte Vinzens von Kageneck.

Ruhe und Schonung ist die beste Vorsorge

Der Arzt kann feststellen, ob eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) vorliegt. Sie kann für die Schwäche verantwortlich sein und wird meist durch Viren, seltener Bakterien ausgelöst. Das Risiko für eine Mykoarditis steigt, wenn sich Patienten bei einer viralen oder bakteriellen Infektion nicht ausreichend schonen.

Zur Diagnose nutzt der Mediziner ein EKG, Ultraschall, Laborwerte und bei Bedarf eine Kernspintomographie des Herzens (MRT). Eine Herzmuskelbiopsie - also eine Probeentnahme aus dem Herzmuskel - sichert die Diagnose. Die Entnahme erfolgt in der Regel mit einem Katheter, der über eine Armvene in den Körper gelangt.

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Ist das Herz betroffen? Diese Symptome sollten Sie kennen

Neben der Abgeschlagenheit nach einem grippalen Infekt können weitere Symptome auftreten, die nach Angaben der Deutschen Herzstiftung auf eine Herzbeteiligung hindeuten. Patienten sollen demnach insbesondere dann zum Arzt, wenn sie Ödeme (Wassereinlagerungen) in den Beinen entwickeln, ein Druckgefühl in der Brust oder einen unregelmäßigen Puls haben oder bereits bei geringen Belastungen außer Atem kommen. 

Der Rat des Herz-Experten Dr. von Kageneck: Bei Grippe oder anderen viralen oder bakteriellen Infektionen sollte man "mit Sport und anderen körperlichen Belastungen auf jeden Fall warten, bis Fieber und andere Symptome wie Husten, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen abgeklungen sind und man sich wieder wohlfühlt." Dasselbe gelte auch für Infekte, bei denen kein oder nur geringes Fieber auftrete.

Die Deutsche Herzstiftung informiert in ihrem Newsletter rund um das Thema Herzgesundheit. Der Newsletter kann hier angefordert werden.

ikr

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