Mehr Impfstoff als erwartet Hausarztpraxen impfen Ende April vorrangig mit Biontech

Auch Hauspraxen können die Corona-Impfung ab nächster Woche primär mit Biontech durchführen
Der unproblematische Impfstoff Biontech wurde bisher überwiegend an die Impfzentren verteilt. Nun soll er auch an Arztpraxen geliefert werden.
© Marijan Murat / Picture Alliance
Deutsche Hausarztpraxen werden ab sofort noch stärker in die Corona-Impfkampagne integriert. In der nächsten Woche sollen diese nun auch primär mit dem Biontech-Impfstoff beliefert werden.

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Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen in der kommenden Woche 500.000 Impfdosen mehr erhalten als zunächst geplant. "Ursprünglich sollten in der letzten Aprilwoche rund 1,5 Millionen Impfstoff-Dosen an die Praxen gehen, davon drei Viertel Biontech und ein Viertel AstraZeneca", heißt es einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an die Praxen, aus der die Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagausgabe) vorab berichtet. Nun würden zwei Millionen Einheiten geliefert, ausschließlich Impfstoff von Biontech/Pfizer. "Durch die höhere Liefermenge können Vertragsärzte nunmehr 24 bis 48 Dosen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ordern."

Hausärzte können Impfstoffe selbst wählen

Das dürfte die Hausärzte freuen. Denn die hatten vergangenen Mittwoch die Impfstoff-Verteilung zwischen Impfzentren und Praxen kritisiert. Weil der unproblematische Impfstoff Biontech überwiegend an die Impfzentren verteilt würde und die Praxen den umstrittenen Impfstoff AstraZeneca bekämen, werde die Impfkampagne "massiv ins Stocken geraten", sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Die Forderung: Auch Hausarztpraxen sollten vorrangig mit dem Impfstoff von Biontech beliefert werden. Das Bundesgesundheitsministerium wies die Kritik zurück. "Anders als von manchem behauptet, werden die Impfstoff-Lieferungen an die Arztpraxen nicht halbiert", teilte ein Sprecher mit. Die Impfstoffmenge steigere sich vielmehr stetig. "Außerdem war immer klar, dass nach zwei Wochen die Praxen Impfstoffe unterschiedlicher Hersteller bekommen."

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Trotzdem reagierte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) schon vergangene Woche und beschloss, dass Hausärzte den Impfstoff für ihre Patienten künftig selbst aussuchen dürfen. "Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen. Dies gilt erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai, für die der Bund Vakzine von Biontech und AstraZeneca bereitstellen wird", heißt es in einem Schreiben der KBV, aus dem die "Rheinische Post" zitiert. Die Bestellmenge pro Arzt sei auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 AstraZeneca-Dosen begrenzt.

Da jetzt genug Biontech-Impfstoff zur Verfügung stehe, werde in der letzten Aprilwoche auch nur dieser geliefert.

RTL.de/stz

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