Infografik Labyrinth im Leib

Bis zu fünf Tage lang braucht unser Essen für den langen Weg vom Mund bis zum Enddarm. Es durchläuft dabei ein ausgeklügeltes Verdauungssystem, das dem Essen alle wichtigen Nährstoffe entzieht.

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Durch die 25 Zentimeter lange Speiseröhre gleitet die im Mund zerkleinerte Nahrung in den Magen. Der Muskelsack knetet das Essen und mixt es mit aggressiven Sekreten, unter anderem Salzsäure. Je nach Zusammensetzung verweilen die Speisebrocken zwischen einer und mehr als acht Stunden im Magen.

Eine Schutzschicht aus Schleim kleidet den ganzen Hohlmuskel aus, damit er sich nicht selbst verdaut. Der Magen drückt das Gemenge in den Zwölffingerdarm. Dort fließen Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse und Säuren aus der Gallenblase zu.

Es folgt der drei Meter lange Dünndarm. Durch seine zahllosen Fältchen treten Eiweiße und Kohlenhydrate aus dem Nahrungsbrei ins Blut und Fette in die Lymphe über. Von der Leber werden sie in Bausteine zerlegt, damit die Zellen sie nutzen können.

Letzte Station des Verdauungstrakts ist der 1,20 Meter lange Dickdarm. Er entwässert die Überreste und drückt sie zum Ausgang. Damit die Zersetzungsmaschinerie optimal funktionieren kann, besitzt sie eine eigene Steuerung. Ähnlich wie in einem Computer sind in 100 Millionen Nervenzellen stereotype Programme gespeichert, die die Ausschüttung der Verdauungssäfte und die Aufnahme der Nährstoffe steuern.

Auch die Muskelkontraktionen des Systems werden hier koordiniert und synchronisiert. Denn es muss im richtigen Rhythmus dafür gesorgt werden, dass der Speisebrei vom Mund bis zum After transportiert wird - und keinesfalls in die andere Richtung.

Gemeine Gewächse

Vor allem im Dickdarm können sich Polypen bilden. Das sind Zellverbände, die aus der Wand des Darms nach innen wachsen. Ob jemand solche Wucherungen entwickelt, ist teilweise genetisch bestimmt. Ballaststoffmangel begünstigt ihr Wachstum.

Zirka zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung bekommen Polypen. Mediziner unterscheiden vier verschiedene Arten. Eine davon, die so genannten adenomatösen Polypen, kann zum Krebs entarten. Das Dickdarm-Karzinom ist eine der häufigsten Tumorarten, aber durch Früherkennung zu verhindern - mittels Darmspiegelung, bei der der Arzt die Polypen abträgt.

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