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Mandelentzündung bei Kindern Eis ist die leckerste Medizin

Eis - egal ob als Creme oder als Würfel - hilft bei rohem, roten Rachen
Eis - egal ob als Creme oder als Würfel - hilft bei rohem, roten Rachen
© Colourbox
Entzündete Mandeln gehören bei kleinen Kindern zum Alltag. Meist gibt sich das schnell wieder. Sind Bakterien an der Sache schuld, kann Penizillin helfen.

Das Schlimmste ist meist die Qual beim Schlucken: Denn der Hals tut weh, als wäre er roh. Oft sind nicht nur die Mandeln entzündet, sondern auch der ganze Rachen: Er ist dann rot, geschwollen und schmerzt.

Expertenmeinung

Johannes Forster, Chefarzt der Abteilung für Kinderheilkunde am St. Josefskrankenhaus Freiburg, und Hans-Ulrich Neumann, Hamburger Kinderarzt:

Eine Behandlung mit Penizillin ist nützlich, wenn Streptokokken der Gruppe A tatsächlich die Mandelentzündung verursachen. Denn damit lassen sich rheumatisches Fieber und Nierenentzündungen verhindern, die ebenfalls durch Streptokokken verursacht werden können. Rufen jedoch andere Erreger die Mandelentzündung hervor, ist der Nutzen einer Antibiotika-Behandlung unklar.

Hat Ihr Kind häufig schwere Mandelentzündungen, kann ein Chirurg die Mandeln durch eine Operation entfernen. Dadurch kann die Anzahl der fieberhaften Halsentzündungen sinken. Der Eingriff ist umso sinnvoller, je schwerer und häufiger die Erkrankungen sind und je älter das Kind ist. Ein weiterer wichtiger Operationsgrund sind Mandeln, die durch ihre Größe dauernd Atembeschwerden verursachen. Dagegen abzuwägen ist, dass die Wunde nach der Operation nachbluten kann. Außerdem bekommen Kinder mit zunehmendem Alter auch von allein immer seltener schwere, fieberhafte Halsentzündungen. Heutzutage verkleinern Ärzte die Mandeln oft mit Laser. Dadurch liegt das Risiko einer Nachblutung bei fast Null.

Dagegen hilft Kälte, sie lindert die Schmerzen und wirkt wohltuend. Die beste tröstende Gegenmaßnahme bei Kindern: die unverhoffte Portion Eiscreme! Generell sollten Sie Ihrem Kind viel zu trinken geben, dabei aber auf Säfte verzichten, die viel Säure enthalten. Geeignet sind Tees, die besonders kühl werden, wenn sie Eiswürfel hineingeben.

Eine Mandelentzündung entsteht meist durch Bakterien, genauer: durch Streptokokken der Gruppe A. Ob sie tatsächlich die Übeltäter sind, kann der Arzt schnell mit einem Test prüfen. Dafür holt er sich mit dem Tupfer etwas Schleim aus dem Rachen. Innerhalb von Minuten kann er nachschauen, ob sich in dem Sekret Streptokokken tummeln.

In diesem Fall wird der Arzt ein Mittel verschreiben, das die Bazillen töten kann, ein so genanntes Antibiotikum. Bei Streptokokken wirkt das Antibiotikum Penizillin sehr gut. Reagiert Ihr Kind auf diese Substanz allergisch, kann der Arzt ein anderes Medikament empfehlen.

Maren Wernecke / Jan Schweitzer

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