Masern sind alles andere als eine läppische Kinderkrankheit: Sie sind hochansteckend und betreffen auch Erwachsene. Bei Erwachsenen verläuft die Krankheit oftmals komplizierter als bei Kindern. Die Masern-Viren schwächen das Immunsystem und greifen auch innere Organe wie Lunge, Leber oder Darm an. Nisten sich die Keime im Hirn ein, entzünden sich dort die Nerven. Diese sogenannte Masern-Enzephalitis kann, im schlimmsten Fall, zu bleibender geistiger und körperlicher Behinderung führen oder sogar zum Tod.
Masern könnten in Deutschland längst ausgerottet sein. Denn eine Impfung gilt als wirksamer Schutz. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) war daher, die Viren bis Ende 2015 aus dem europäischen Raum zu eliminieren. Doch Impflücken machen es den Erregern immer wieder möglich, sich erneut auszubreiten. Anfang des Jahres kam es deshalb zu einem massiven Ausbruch der Krankheit. Politiker erwägten daher eine Impfpflicht einzuführen.