Medizin Forscher kehren Krankheitsverlauf bei Parkinson um

Weltweit leiden vier Millionen Menschen an Parkinson. Mit einem neuem Therapieansatz konnten Forscher jetzt massive Erfolge bei der Behandlung der Nervenerkrankung erzielen.

Erstmals haben Mediziner bei Parkinson-Patienten den Krankheitsverlauf umgekehrt. Die Wissenschaftler aus der englischen Stadt Bristol implantierten fünf Patienten ein dünnes Plastikröhrchen ins Gehirn. Über eine kleine Pumpe im Magen ließen sie das Protein GDNF ins Gehirn tröpfeln, das jene Nervenzellen ernährt, die bei Parkinson verkümmern. Nach zweijähriger Therapie besserte sich der Zustand der Patienten deutlich.

Verfahren könnte Routinebehandlung werden

Die behandelten Nervenzellen produzierten größere Mengen des Neurotransmitters Dopamin, dessen Produktion bei Parkinson stark herabgesetzt ist. Ein Patient, der zuvor sein Haus nicht mehr verlassen konnte, schloss sich einem Bowling-Team an, ein anderer renovierte sein Haus, wie die Zeitschrift "Nature" berichtet. Forschungsleiter Steven Gill glaubt, dass sein Verfahren innerhalb von fünf Jahren zur Routinebehandlung von Parkinson-Patienten werden könnte.

Andere Experten äußern sich skeptischer. Der New Yorker Parkinson-Forscher Warren Olanow mahnt, eine Langzeitbehandlung könne zu bislang unbekannten Nebenwirkungen führen. Er verweist auf einen Versuch mit der Verpflanzung fetaler Gehirnzellen, die vor zwei Jahren Diskussionen auslösten, nachdem einige Patienten zeitweilig die Kontrolle über ihre Bewegungen verloren hatten.

Weltweit leiden etwa vier Millionen Menschen an Parkinson. Bislang wird die Krankheit zumeist mit dem Medikament L-Dopa behandelt, das das fehlende Dopamin ersetzen soll. Nach mehrjähriger Behandlung schwächt sich die Wirkung von L-Dopa jedoch deutlich ab.

PRODUKTE & TIPPS