Rat und Tat Tipps zur Selbsthilfe

Depression gibt uns das Gefühl von Wertlosigkeit, Nutzlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Welchen Sinn hat es, sich zu bemühen, fragt man sich vielleicht, wenn ohnehin nichts besser werden wird? Es gibt jedoch Dinge, die Sie tun können, um sich selbst zu helfen, sowohl in einer Episode akuter Depression als auch, wenn Sie unter chronischer Depression leiden oder sich bloß von Zeit zu Zeit niedergeschlagen fühlen.

1.

Nehmen Sie Ihre depressiven Gedanken nicht für bare Münze. Machen Sie sich bewusst, dass Negativität, Hoffnungslosigkeit und Selbstbeschuldigungen Symptome von Depression sind und keine gültigen Aussagen darüber, wie das Leben ist oder wie Sie sind. Sagen Sie sich: "Aus mir spricht jetzt die Depression."

2.

Bleiben Sie aktiv. Wenn unser Geist nicht beschäftigt ist, dann neigen wir dazu, unseren depressiven Gedanken nachzuhängen. Sie brauchen Beschäf-tigung und Aufgaben, die Sie ablenken.

3.

Tun Sie, was Sie können. Erwarten Sie nicht, so leistungsfähig zu sein wie vor dem Einsetzen der Depression. Aber statt sich für Ihr "Versagen" zu bestrafen, seien Sie gut zu sich selbst und loben Sie sich dafür, dass Sie das tun, was für Sie persönlich noch möglich ist.

4.

Bekämpfen Sie Ihre Neigung, sich zurückzuziehen. Versuchen Sie, wenigstens für kurze Zeit mit anderen zusammen zu sein. Dabei wird es Ihnen vielleicht leichter fallen, mit Menschen zusammenzukommen und zu sprechen, die depressiv gewesen sind.

5.

Verschaffen Sie sich Bewegung. Obwohl Sie vielleicht keine Lust dazu haben, werden Sie feststellen, dass Sie sich nach leichtem bis mäßigem Fitnesstraining - von Spaziergängen bis zu aerobischen Übungen - besser fühlen. Die Wirkung mag vorübergehend sein, aber jede kleine Besserung hilft.

6.

Erkennen Sie die Anzeichen. Falls Sie zu Depressionen neigen, dann lernen Sie, alle Symptome einer bevorstehenden Episode zu erkennen. Rufen Sie Ihren Arzt an, bevor eine Episode ausbricht.

7.

Haben Sie Geduld. Niemand kann eine Depression über Nacht abschütteln. Falls Sie eine Behandlung erhalten, dann geben Sie ihr Gelegenheit zu wirken. Falls Sie mit Niedergeschlagenheit zu kämpfen haben, dann tun Sie, was Sie können, um sich selbst zu helfen, und sagen Sie sich, dass das Stimmungstief vorübergehen wird. Wenn es aber nicht vorübergeht oder die depressiven Verstimmungen häufig wiederkehren, dann bemühen Sie sich um Hilfe.

Quelle: Hans-Ulrich Wittchen, Handbuch Psychische Störungen, Beltz PVU, 1998

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