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Alkoholismus Was kann ich tun, wenn jemand aus meiner Familie trinkt?

Alkohol kann schnell zur Sucht werden. Doch nicht nur Betroffene leiden, sondern auch die Angehörigen. Jetzt gilt es, Hilfe zu organisieren – und auch das eigene Wohl nicht außer Acht zu lassen.
Von Kirsten Milhahn

1. Auch mal Abstand nehmen

Gut gemeinte Hilfe ist nicht immer von Vorteil für den Kranken. Sie kann ihm sogar sehr schaden. Setzen Sie Grenzen, lassen Sie sich nicht manipulieren. Sie sind nicht Schuld an der Sucht.

2. Hilfe zur Selbsthilfeorganisieren

Es bringt nichts, Schnapsflaschen oder den Konsum des Abhängigen kontrollieren zu wollen. Sie können ihn nicht von seiner Sucht befreien, haben aber die Möglichkeit, ihm Informationen über Drogenberatungsstellen und Therapieeinrichtungen zu besorgen.

Entnommen aus...

...der aktuellen Ausgabe von Gesund Leben. Mehr zum Thema lesen Sie im Dossier "Wie viel ist genug? Vom schwierigen Umgang mit Alkohol."

3. Experten zu Rate ziehen

Suchen Sie Kontakt zu Beratungsstellen und tauschen Sie sich mit Menschen aus, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. Mögliche Anlaufstellen sind neben den Fachberatungsstellen für Abhängige und Gefährdete beispielsweise Ehe- und Familienberatungsstellen oder die Hausarztpraxis. Den Kontakt zu anderen "Co-Abhängigen" finden Angehörige ebenfalls über die Beratungsstellen oder direkt über Selbsthilfeorganisationen im Suchtbereich und Abstinenzverbände.

4. Grenzen schaffen

Sucht ist eine Krankheit. Der Abhängige kann durch sie die Kontrolle über sich und seine Emotionen verlieren. Lassen Sie Kränkungen nicht an sich heran. Grenzen Sie sich emotional ab. Verlassen Sie gegebenenfalls auch das Haus. Sie müssen nicht immer Rücksicht nehmen.

5. Auf sich selbst Acht geben

Es ist Ihr gutes Recht, glücklich zu sein. Nehmen Sie sich und Ihre Interessen ernst. Stellen Sie sich gelegentlich die Frage: "Was will ICH, und was kann ich für MICH tun?" Gelingt es Ihnen, die eigenen Interessen wieder wahrzunehmen, wächst nach und nach ein Stück Unabhängigkeit.

6. Mutige Schritte wagen

Loslassen ist dabei oft wirkungsvoller als jahrelanges Bitten um Veränderung.

7. Gesund bleiben

Nur wenn Sie selbst gesund bleiben, sind Sie eine Hilfe für den Abhängigen.

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