Weder durch das Telefonieren mit dem Handy noch schnurlose Telefone oder eine Basisstation nach DECT-Standard in der Nähe des Bettes erhöhen das Risiko für Hirntumore - so das Ergebnis einer Untersuchung des Bundesamts für Strahlenschutz. Außerden konnten die Forscher keine Hinweise finden, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Wirkung elektromagnetischer Felder und Schlafstörungen oder Kopfschmerzen besteht.
Die Experten analysierten in mehr als 50 Forschungsprojekten des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms seit 2002 biologische Auswirkungen der Nutzung von Handys und schnurlosen Telefonen. Die Studie war demnach auf weniger als zehn Jahre angelegt. Die Frage, ob das Gesundheitsrisiko über längere Zeit für Kinder höher als für Erwachsene sei, konnte nicht abschließend beantwortet werden. Deshalb seien weitere Studien über die Langzeitwirkungen solcher Geräte notwendig, insbesondere bei Kindern, die mit dem Handy groß geworden seien oder groß würden.
Im Einzelfall wurden Veränderungen der Genaktivität beobachtet, also von Zellprozessen zur Umsetzung genetischer Programme. Das stelle die Gesamtbeurteilung aber nicht infrage, hieß es.
Ärzte rufen zu Handy-Verzicht auf
Forscher und Krebsärzte aus mehreren europäischen Ländern und den USA haben derweil bei der Mobiltelefon-Nutzung vorbeugend zur Vorsicht aufgerufen. Bis die Wirkung der Handy-Strahlung auf den Körper und insbesondere auf das Gehirn endgültig erforscht sei, sollten Kinder unter zwölf Jahren generell nicht mobil telefonieren, heißt es dem im Internet veröffentlichten Aufruf der 20 Wissenschaftler aus Frankreich, Italien, den Niederlanden und den USA. Kinderhirne seien noch im Wachstum begriffen und sehr viel stärker der Strahlung ausgesetzt als die von Erwachsenen. Aber auch für Erwachsene empfehlen die Forscher, mit Freisprechanlagen oder über Lautsprecher zu telefonieren und das Handy selbst im Ruhezutand nicht am Körper zu tragen.