Studie zu Nebenwirkungen Antibiotika können Übergewichtsrisiko bei Kindern steigern

Bei manchen Krankheiten ist der Einsatz von Antibiotika lebensrettend. Gerade bei Kindern wird die Verabreichung aber so weit es geht vermieden – aus gutem Grund, wie eine Studie aufzeigt.

In der Tiermast ist schon lange bekannt, dass bereits geringer Einsatz von Antibiotikum den Fleischanteil der Tiere erhöht. Jetzt hat eine amerikanische Studie nachgewiesen, dass der Einsatz von Antibiotika bei Kindern unter Umständen zu Übergewicht führen kann.

Im Rahmen zweier mikrobiologischer Studien an der New York University School of Medicine haben Forscher herausgefunden, dass Kinder, die im ersten Halbjahr ihres Lebens Antibiotika verabreicht bekommen, ein um 22 Prozent höheres Risiko für Fettleibigkeit haben. Im Rahmen der Studie wurden auch die Zusammenhänge zwischen Antibiotika und Körpergewicht bei Einnahme in späteren Lebensmonaten, also ab einem Alter von sieben Monaten, untersucht. Bei diesen Kindern wurde jedoch kein Zusammenhang festgestellt.

Die Forscher betonten, dass es sich nicht um eine direkte Erhöhung des Körpergewichts durch Antibiotika handle, lediglich der Zusammenhang zwischen Medikament und Übergewichtsrisiko wurde nachgewiesen. Die Auswirkungen auf das Gewicht würden bei den betroffenen Kindern etwa ab dem Alter von drei Jahren sichtbar.

Gesellschaftliches Gesundheitsrisiko

Der Grund für die Zunahme seien Stoffwechselveränderungen, die durch die Medikamente ausgelöst werden. Der Körper sei dann in der Lage, Nährstoffe besser herauszulösen und effektiver zu verwerten. Dadurch wird mehr Fett eingelagert und eine Gewichtszunahme tritt ein.

"Obwohl die Auswirkungen einer frühen Einnahme auf individueller Ebene gering sind, könnten sie erhebliche Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung haben", schreiben die Forscher in der Studie. Demnach habe Übergewicht etwa zeitgleich mit dem Einsatz von Antibiotika zugenommen. Die Ergebnisse wurden im "International Journal of Obesity" veröffentlicht.

juho

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