Wie anfällig unser Gebiss für die Folgen von Stress ist, belegt eine Studie der Universität Zürich. Die Forscher untersuchten rund 50 Medizinstudenten, die Hälfte von ihnen stand kurz vor dem Examen, die anderen hatten nur den ganz normalen Studienalltag zu bewältigen. Die Examenskandidaten hatten am letzten Tag der Prüfung eine deutlich schlechtere Mundgesundheit als vier Wochen zuvor. Sechs Prüflinge litten sogar unter schwer entzündetem Zahnfleisch. In der anderen Gruppe hatte hingegen nur eine Person neue Zahnprobleme.
Wenn Sie unter Druck stehen, mit Sorgen zu kämpfen haben oder sich vor etwas fürchten, kann es sein, dass Sie sich verspannen - das betrifft nicht nur zum Beispiel die Rücken- und Nackenmuskeln, sondern auch die des Kiefers: Sie pressen die Zähne tagsüber und im Schlaf unbewusst kräftiger zusammen als sonst. Dabei kann im Bereich der Backenzähne ein Druck entstehen, der einem Gewicht von 80 Kilogramm und mehr entspricht. Hält dieses Zähneknirschen an, schleifen Sie Ihre Beißer regelrecht ab.
Wer knirscht, kann seine Zähne brechen
Vor allem nachts wandern die Sorgen vom Kopf in den Kiefer. Fast jeder Fünfte mahlt im Schlaf mit den Zähnen. Besonders Frauen zwischen 30 und 45 Jahren, die sich in Beruf und Familie stark engagieren, lassen den Stress an den Zähnen aus. Die meisten Menschen merken das Knirschen lange Zeit nicht - bis es jemand hört oder der Zahnarzt die Folgen sieht: Er erkennt es an den glänzend polierten Stellen der Zähne. Schlimmstenfalls bilden sich Risse im Schmelz, unter Umständen kann ein Zahn dann sogar brechen. Außerdem kann sich das Zahnfleisch entzünden.
Schnelle Hilfe bietet die so genannte Aufbiss-Schiene. Das ist ein durchsichtiger Überzug aus Kunststoff. Sie können ihn industriell vorgefertigt bekommen oder ihn sich individuell anpassen lassen. Dafür macht die Zahnärztin einen Abdruck von einer oder von beiden Zahnreihen. Legen Sie die Schiene nachts über die Zähne. Der Widerstand bremst Ihre Kieferbewegungen und verringert den Druck. Das Knirschen kann die Schiene nicht verhindern, wohl aber, dass Sie Ihre Zähne weiter schädigen.