Als vermutlich erste Zeitschrift ihrer Art in Deutschland ist die ungewöhnliche Literaturzeitschrift "Der Freund" auf dem Markt - ohne Anzeigen und Fotos. Die erste Ausgabe mit 132 Seiten enthält vignettenartige Zeichnungen und kostet zehn Euro. Herausgeber der neuen, vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift aus dem Verlag Axel Springer ist der Schriftsteller Christian Kracht. Als Chefredakteur zeichnet sein Kollege Eckhart Nickel verantwortlich. Das Projekt ist laut Verlag auf zwei Jahren begrenzt.
Bekannte Autoren
Für sein neues Projekt hat Kracht eine ganze Reihe hochkarätiger Schriftsteller als Autoren angeworben, darunter Benjamin von Stuckrad-Barre, Rem Koolhaas, Moritz von Uslar, Dean Hutchinson, Albert Ostermeier, Ingo Niermann, Nicolaus Sombart, Nicholas Currie, Rebecca Casati und Vladimir Sorokin. Kracht ("Faserland") lebt als Schriftsteller in Bangkok, Nickel als freier Autor und Journalist in Katmandu (Nepal) und München.
Ellenlange Gespräche
"Der Freund" enthält Essays, Kurzgeschichten, literarische Miniaturen, Kolumnen, Gedichte und Interviews. Als "erfreuliche Zumutung" enthält jede Ausgabe ein ausführliches Gespräch mit einer Persönlichkeit, "so ellenlang, wie es bisher in keiner Zeitschrift zu finden war", betont Nickel.
Für den Springer Verlag ist die Zeitschrift "ein Experiment, von dem wir überzeugt sind", sagt Tim Fabian, Verlagsleiter der Zeitschrift. "Das Konzept der Zeitschrift ist radikal anders und publizistisch neuartig. 'Der Freund' konzentriert sich voll und ganz auf die Kraft des geschriebenen Wortes."