Ein Blick hinter die Kulissen oder Szenen aus dem Privatleben: Heute nutzen viele Stars soziale Medien wie Instagram oder TikTok, um ihre Fans zu erreichen. Mitte der Dreißigerjahre kam diese Aufgabe der damals neu aufgelegten US-Zeitschrift "Life" zu. Verleger Henry R. Luce übernahm 1936 die bis dahin mäßig erfolgreiche Publikation und machte daraus ein wöchentlich erscheinendes Magazin, das vor allem von seiner hochwertigen Fotografie lebte. "Das Leben sehen, die Welt sehen, Augenzeuge großer Ereignisse sein", lautete damals das Credo der Zeitschrift.
Ihr Erscheinen fiel passenderweise mit der goldenen Ära Hollywoods zusammen. Schauspielerin Jean Harlow war 1937 der erste Filmstar auf dem Cover – unzählige weitere folgten. "Life" zeichnete sich aus durch seine Nähe zu den Stars und Sternchen. Ob bei Dreharbeiten, Preisverleihungen oder in Privaträumen – stets war ein Fotograf vor Ort, um alles zu dokumentieren. Dabei sollte es nicht um Inszenierungen gehen, sondern um das echte Leben, so wie es der Titel eben verspricht. Auch wenn des Leben in Hollywood selten etwas Bodenständiges hat. Ein bisschen Glamour und Größenwahn umgeben alle Motive.
Zu sehen sind die Bilder in einem opulenten zweiteiligen Bildband, der jetzt im Taschen Verlag erschienen ist. Dafür wurden über 600 Fotografien aus dem Zeitschriften-Archiv zusammengetragen, die zwischen 1936 und 1972 entstanden sind. Es ist ein Blick zurück auf eine Zeit, die es so nicht mehr gibt – weder in der Medien- noch in der Filmbranche.
Der Bildband "LIFE. Hollywood" ist im Taschen Verlag erschienen, umfasst 708 Seiten und kostet 200 Euro.