Zum 95. Geburtstag des vor knapp zwei Jahren verstorbenen Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki widmet ihm die Frankfurter Goethe-Universität eine Ausstellung. Diese gewährt auch Einblicke ins Privatleben Reich-Ranickis. Im Literaturarchiv sind außerdem Teile seines privaten Mobiliars, darunter sein Lesesessel, zu sehen. Die Ausstellung wird am Donnerstagabend (28. Mai) eröffnet und dauert bis zum 30. Juni, wie die Universität am Mittwoch mitteilte.
Reich-Ranickis Sohn Andrew hat dafür erstmals die Familienalben geöffnet. Rund 200 Fotos dokumentieren das Leben seiner Eltern nach 1945 - von den Jahren in Polen und Großbritannien bis zur Zeit von Reich-Ranicki als Literaturkritiker in Hamburg und Frankfurt.
Reich-Ranicki, der am 2. Juni 1920 geboren wurde, hat mit seiner Frau Tosia - beiden entstammen jüdischen Familien - das Warschauer Ghetto überlebt. Der Kritiker, der im September 2013 in Frankfurt im Alter von 93 Jahren starb, war 1938 in Nazi-Deutschland von Berlin nach Polen ausgewiesen worden.