Auf was die Franzosen stolz sein können: ihr Gefühl für Mode, ihre Kinokultur und ihr Essen. Es war also keine große Überraschung, dass ein Gremium das historische Genussdrama "Geliebte Köchin" als Kandidaten für die diesjährigen Oscars auswählte. Schließlich sei er zu 100 Prozent französisch, konstatierte ein Experte. Und dass darin noch zwei der größten Nationalhelden mitspielen – Juliette Binoche und Benoît Magimel –, passte so gut wie der Deckel auf den Kupfertopf.
Dumm nur, dass dann der Cannes-Gewinner "Anatomie eines Falls" mit Sandra Hüller fünf Nominierungen abräumte, darunter bester Film, beste Regie und bestes Drehbuch, während der Wunschkandidat leer ausging, zut alors! Die Diskussionen in der Branche kochen seitdem hoch.