Mister Craven, warum ist Sex so gruselig?
Es geht um junge Leute. Sex ist das, was sie interessiert. Und was sie so verletzlich macht.
Also keine tiefere Bedeutung?
Die können Sie einfügen.
Im ersten "Scream"-Film sagt ein Charakter, das Leben sei ein Film. Glauben Sie an den großen Regisseur, der den Film Ihres Lebens dreht?
Also ich glaube nicht an den alten Kerl mit Bart. Aber da fällt mir gerade eine Geschichte ein: Mich hat einmal in New York auf der Straße ein Typ angesprochen, der wollte wissen, was ich mache. Als ich sagte: Filme, meinte er: Ist das Leben nicht wie ein Film? Ja, wir sind alle Teil dieses Dramas. Ich denke, die menschliche Erfahrung hat tatsächlich viel von einem Film. All diese Phasen, die man durchlebt. Es geht darum, die Momente zu begreifen.
Der Horrorfilm der 70er Jahre war stark vom Vietnamkrieg beeinflusst. Spiegeln sich auch die Kriege in Irak und Afghanistan im Horrorfilm wider?
Gucken Sie sich Folterfilme wie "Saw" und "Hostel" an, das ist Abu Ghraib. Aber bitte, "Scream" ist apolitisch, es geht um Jugendkultur. Wenn Krieg, dann ein kultureller zwischen dem Persönlichen und der Entfremdung. Es gibt so viele Leute, die Internet-abhängig sind...
Empfinden Sie das Internet als Bedrohung?
Nein, aber als ein neues Feld der Möglichkeiten für Menschen, die Böses tun wollen. Keine neue Technik bringt nur das Gute in Menschen zum Vorschein. Keine!
Wes Craven
Frazer Harrison/Getty Images/AFP Mittlerweile 72 Jahre alt und noch immer auf der Suche nach dem ultimativen Angstkick. Regisseur und Drehbuchautor Wes Craven hat mit Filmen wie "Hügel der blutigen Augen" (1977/ 1985) und "Nightmare on Elm Street (1984) Horrorklassiker geschaffen. Mit dem vierten Teil seiner "Scream"-Serie kehrt er zu Altbewährtem zurück. Gänsehaut mit einem ordentlichen Schuss Zynismus. Wieder müssen hübsche Mädchen in Woodsboro um ihr Leben schreien, rennen und kämpfen. stern.de hat mal kurz nachgefragt, was das soll