"The Man with the Iron Fists"

Regie: RZA
Darsteller: RZA, Russell Crowe, Lucy Liu
Einer der "besten schlechten Filme aller Zeiten" nannte die "Los Angeles Times" diese leidenschaftliche Hommage an den Martial-Arts-Film. Ein Schmied (gespielt von Tarantino-Kumpel RZA) erfindet effektive bis abstruse Waffen, um sein kleines Dorf gegen schmerzfreie Schergen zu verteidigen. Immerhin Russell Crowe gewinnt seiner Figur eines opiumsüchtigen Ex-Soldaten noch ein bisschen mehr ab als den kürzesten Weg zum nächsten Schlachtfest. Und Lucy Liu hilft - wie schon in "Kill Bill" - bei der Herstellung von menschlichem Sushi. Genre-Fans werden es lieben.
.
"In ihrem Haus"

Regie: François Ozon
Darsteller: Fabrice Luchini, Ernst Umhauer, Kristin Scott Thomas
François Ozon kann auch Thriller. Und was für einen. Ein verbitterter, elaboriert zynischer Lehrer liest seiner Gattin zwecks Abendunterhaltung die tragisch-schlechten Klassenarbeiten seiner Schützlinge vor. Das ist ganz amüsant, bis er auf Claude stößt, der mit größter Verachtung über sein Eindringen in Haus und Familie seines Freundes Raphael berichtet. Das ist zwar moralisch verwerflich, doch spannend wie bei Hitchcock. So füttert der Lehrer seinen Schüler mit "vernünftiger" Literatur von Flaubert bis Dickens und wartet auf den nächsten Voyeurismus-Bericht. Allerdings weiß er bald nicht mehr, wo die Realität aufhört und die Vorstellungskraft anfängt. Und da wird es echt gruselig. Magnifique!
.
"Killing Them Softly"

Regie: Andrew Dominik
Darsteller: Brad Pitt, Ray Liotta, Richard Jenkins, James Gandolfini
Mit Dialogen wie bei Tarantino gehen Killer ans Werk und sehen dabei unendlich cool aus: Zusammen mit seinem Kollegen ("Tony Soprano" James Gandolfini) soll Auftragskiller Cogan (Brad Pitt) zwei unprofessionelle Ganoven erledigen, die einem Mafiaboss in die Business-Suppe gespuckt haben. Neben der Coolness bekommt man auch noch einen massiven Schuss Gesellschaftskritik zu spüren: Der "american dream" entpuppt sich als ätzender Albtraum. Und wer das noch nicht gemerkt hat, muss eben dran glauben.
.
"Anleitung zum Unglücklichsein"

Regie: Sherry Hormann
Darsteller: Johanna Wokalek, Iris Berben, David Kross
Die Bestsellerverfilmung bringt Johanna Wokalek zum Leuchten. Als eigenbrötlerische Feinkostladen-Besitzerin macht sie anderer Leute Gaumen und Herzen glücklich. Nur bei sich selbst klappt es nicht so richtig. Ähnlichkeiten mit "Amélie" und "Chocolat" sind reine Absicht.
.
"Ruby Sparks"

Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris
Darsteller: Paul Dano, Zoe Kazan, Annette Bening
Den Wunsch, sich den Partner selbst zu schnitzen, hatten schon die alten Griechen. So entstand der Pygmalion-Mythos. Auch in "Ruby Sparks" wird der Traum wahr, hat dann allerdings ganz eigene Ideen: Jungschriftsteller Calvin schreibt über seine Traumfrau, die dann plötzlich vor ihm steht, was ihn ziemlich stresst.
.
"Die Hüter des Lichts"

Regie: Peter Ramsey
Mit den Stimmen von: Florian David Fitz, Hannah Herzsprung, Matze Knop
Die Macher von "Drachenzähmen leicht gemacht" haben sich unsere Kinderkuschelhelden Sandmann, Osterhase, Zahnfee und Weihnachtsmann geschnappt und mit ein paar Killer-Attributen versehen: Santa ist ein wild tätowierter Russe und Osterhase ein halbstarker Australier. Herausgekommen ist eine ultramoderne Superhelden-Nummer, in der Jack Frost als Harry-Potter-Stellvertreter antritt, die Voldemort-Angst zu bezwingen. Ein bisschen "Unendliche Geschichte" ist auch mit dabei. Weihnachts-Jahresende-Wohlfühl-Animation mit tollen Effekten!
.
"Silent Hill 2: Revelation 3D"

Regie: Michael J. Bassett
Darsteller: Adelaide Clemens, Kit Harington, Sean Bean
Der allwöchentliche Horror kommt diesmal als Fortsetzung. Während der kanadisch-französische "Silent Hill" von 2006 über die Dämonenstadt unter Ascheregen noch als unausgegoren, aber surrealistisch-poetisch abgehandelt wurde, ist der Weiterdreh in 3D der Sargnagel der Reihe.
.