Hollywood dreht immer nur die gleichen Filme, glauben Sie? Dann geben Sie »Training Day« eine Chance. Regisseur Antoine Fuqua (»Replacement Killer«) drehte ein Polizistendrama mit ganz neuem Tenor und einem unglaublichen harten Plot.
Jake (Ethan Hawke) hat sich zur Drogenfahndung versetzen lassen, um Karriere zu machen. Er fährt bei Alonzo Harris (Denzel Washington) mit, einem »Wolf unter Wölfen«, der das Gesetz auf seine Art interpretiert. Bereits beim ersten Trainingstag bekommt Jake die Psycho- und Machtspielchen seines Vorgesetzten zu spüren und wird gezwungen, ein Gesetz nach dem anderen zu brechen. Als auch noch Mord hinzukommt, muss Jake überlegen, ob er sich wirklich in seine Rolle fügen soll. Eine rechte Wahl hat er allerdings nicht.
Jake und Alonzo liefern sich ein kompromissloses Psychoduell, das den Zuschauer in seiner Härte und Unerbittlichkeit so eiskalt erwischt wie ein Schlag in die Magengrube. Vor allem Denzel Washington spielt den arroganten und machtgeilen Alonzo so dermaßen überzeugend, dass einem dieser Charakter noch lange nachhängt. Denzel hat nicht umsonst den Oscar erhalten.
Großen Wert haben die Produzenten auf den Realismus gelegt. Der Film wurde an den Originalschauplätzen in L.A. gedreht - mit echten Gangmitgliedern als Statisten. Zum schwarzen Ghetto passt auch der Soundtrack von Dr. Dre und Cypress Hill. Rap-Megastar Snoop Dogg darf einen Rollstuhl-fahrenden Crack-Dealer spielen. Und Sängerin Macy Gray ist als hysterische Hausfrau ein echter Gewinn.
»Training Day« steht in einer Reihe mit Filmen wie »Traffic« oder »Blood In Blood out«, die ein ähnlich kritisches Bild Amerikas zeichnen. Zu den DVD-Extras zählen ein Making of, ein Regiekommentar, zusätzliche Szenen, ein alternatives Ende und zwei Musikvideos.
Carsten Scheibe
Ton/Bild: Digital Dolby 5.1/2,35:1; Laufzeit: 120 Min.
