FILM Ken Duken - der Zukünftige

Wie ihn das nervt: Vergleiche mit Brad Pitt. Aber da muss Ken Duken durch - der Jungstar gilt nun mal als Deutschlands kommender Darling in der Schauspiel-Szene.

Eigentlich wäre er dran. Eigentlich könnte Ken Duken die Nachfolge von Til Schweiger antreten. Hübsch ist er, Talent hat er. Fehlt nur ein Hit wie »Der bewegte Mann«. Wenn Ken Duken so etwas hört, zieht er ein Gesicht, als hätte er in schimmliges Brot gebissen. »Wäre mir das wichtig«, knirscht er, »würde ich ganz andere Filme drehen.« Also eher kein Bergdrama wie »Gran Paradiso«, in dem er einen Rollstuhlfahrer spielte, der verzweifelt vom Alpaufstieg träumt. War ein Flop. Aber über Duken hieß es, er habe eine große Karriere vor sich und stehe kurz vor dem Durchbruch. Und so geht das seit seiner ersten Kinorolle: Ken Duken, der kommende Star des deutschen Kinos. Angekommen ist er noch nicht.

Rubrik: ernsthafter Schauspieler

Nervig findet er die ständigen Vergleiche mit Brad Pitt. Na gut - wenn er die Brauen hochzieht und die Stirn in Falten legt, könnte man ihn für dessen kleinen Bruder halten. Ein spacker junger Kerl mit köterblonden Wuselhaaren, grünen Augen hinter unverschämt langen Wimpern und unentschiedenen Bartflusen um den weichen Mund. Vor 22 Jahren als Sohn einer Schauspielerin und eines Arztes in Heidelberg geboren. Aber bitte: kein Posterboy, sondern ernsthafter Schauspieler, der seinen Beruf »wahnsinnig liebt«.

Das Wort »wahnsinnig« gebraucht Duken dauernd. Etwa wenn er von seinem Film »100 Pro« erzählt, der in Kürze ins Kino kommt. Er spielt in einer tropenschwülen Münchner Nacht, in der zwei junge Männer (Duken, Luca Verhoeven) versuchen, in einen angesagten Club zu kommen, um dort zwei Mädchen zu treffen. Es geht ums Erwachsenwerden und die Last mit der Liebe, leider geht's aber auch ein bisschen in die Hose, da kann Duken noch so gut sein.

Mit 21 schon verheiratet

Für ihn ist »100 Pro«-Regisseur Simon Verhoeven (Sohn von Senta Berger und Michael Verhoeven, Bruder von Luca) ein - klar - »wahnsinniges Talent«. Und so dicke Freunde sind sie geworden, dass er Simon bat, Trauzeuge bei seiner Hochzeit zu sein. Das war vor einem Jahr und Duken gerade mal 21. Aber warum warten, wenn sie »die Frau ist, mit der ich mein Leben teilen will«? Das sagt er mit dem gleichen kindlich großen Ernst wie: »Wir Schauspieler prägen die Träume der Menschen.«

Die Zukunft kommt

Daran glaubt er wirklich. Genauso wie an die jungen Kinomacher, die sich für einen Film »die Eier aufreißen«. Und dann grinst er. »Ich bin im Moment einfach glücklich mit dem, was ich tue. Und wer das sagen kann, braucht nicht auf die Zukunft zu warten.« Warten? Die kommt sowieso. Und dann kommt auch Ken Duken.

Götz Bühler

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