Vor vier Jahren landeten die Wachowski-Brüder mit "The Matrix" das Kinoereignis des Jahres. Allein in den USA spielte das Action-Spektakel 171 Millionen Dollar ein. Mit seiner innovativen Technik übte der Film zudem in den folgenden Jahren großen Einfluss auf das Action-Genre aus. Jetzt hat das amerikanische Magazin Newsweek 2003 als das "Jahr der Matrix" bezeichnet. Zurecht, denn mit zwei neuen Kinofilmen, dem ersten Matrix-Videogame und einer bahnbrechenden Begleit-DVD breitet sich das Fantasie-Universum gleich auf verschiedene Medien aus.
Den Anfang macht "Matrix Reloaded", das erste Sequel, das am 15. Mai in den USA und vielen anderen Ländern anläuft. Nur sechs Monate später, Anfang November, folgt "Matrix Revolutions". Beiden Filme entstanden 2001 und 2002 als Produktionseinheit. Man will die Fans nicht zu lange auf die Auflösung der Geheimnisse warten lassen.
"Reloaded" beginnt, wo "The Matrix" endete. Die Maschinen haben eine weitreichende Entdeckung gemacht: Sie wissen jetzt, wo sich Zion, die letzte Stadt der Menschheit, befindet, nämlich tief im Innern der Erde. Den Menschen bleiben nur 72 Stunden, bevor sich Tausende von Wächtern - jene krakenartigen Sonden aus Teil 1 - hindurchgraben, um die Stadt zu vernichten. Die Menschen hoffen, rechtzeitig den geheimnisvollen Schlüsselmacher zu finden, der von zwei Klappmesser schwingenden Schurken bewacht wird - unnatürlich bleiche Zwillinge, die wie Gespenster verschwinden und wieder auftauchen können.
Es spielen alle die Darsteller, die im ersten Teil überlebt haben: Keanu Reeves ist Neo, Lawrence Fishburne ist Morpheus, Carrie-Anne Moss ist Trinity, Hugo Weaving ist Agent Smith und die verstorbene Gloria Foster ist das Orakel. Daneben werden in Reloaded neue Figuren vorgestellt: Eine Buddha-ähnliche Figur namens Seraph (Lung Yun Chou); Niobe (Jada Pinkett Smith), Morpheus' ehemalige Geliebte; und Persephone (Monica Bellucci), eine tödliche Verführerin, die ein Auge auf Neo wirft.
Vieles wird in den beiden neuen Filmen klarer. In "Reloaded" werden erstmals die Dimensionen der Matrix offenbar: eine Megastadt, zehnmal so groß wie New York. Mit mächtigen Maschinen, die durch neue, noch brutalere Modelle ersetzt werden. Doch es kommen auf Zweifel auf, ob die ständig neuen Maschinengenerationen dem Fortschritt wirklich nützen.
Agent Smith kann sich inzwischen wie ein Virus vermehren: In einer Sequenz wenden die Wachowskis ihre bahnbrechende, so genannte "virtuelle Kamera" an - Neo muss es in dieser Szene mit 100 Agenten Smith aufnehmen. "Reloaded" endet mit einem offenen Schluss, der auf den letzten Teil der Trilogie verweist: "Revolutions". Im November, nur sechs Monate nach "Reloaded", werden dann in "Matrix Revolutions" viele der Film-Geheimnisse endlich gelüftet.