"Midnight Special" ist nicht leicht zu haben. Die Geschichte über einen kleinen Jungen mit besonderen Fähigkeiten nimmt ihre Zuschauer wirklich mit, weil sie nicht alles auswalzt und erklärt, sondern vor und auf der Leinwand fast Gleichstand herrschen lässt. Die Atmosphäre dieses Sci-Fi-Thrillers wird Sie so schnell nicht loslassen. Versprochen.

Ein Vater flieht mit seinem kleinen Sohn vor einer irren Sekte und dem FBI. Sie können nur nachts reisen und schnell wird klar, dass das Wohlergehen des zunehmend schwächer werdenden Kindes Einfluss auf die ganze Welt haben könnte. Sie fahren zur Mutter und dann einem mysteriösen Ziel entgegen. Schließlich werden die Beschützer zu Beschützten. Mehr soll nicht verraten sein. Lassen Sie sich fallen, und "Midnight Special" wird Sie auffangen und mit einer fantastischen Geschichte belohnen.
Kirsten Dunst: Hollywoodvollblut
Kirsten Dunst, dieses waschechte Hollywoodgeschöpf ("Interview mit einem Vampir", "Virgin Suicides", "Spider-Man"), spielt die Mutter mit beeindruckender Zurückgenommenheit. Ihre Sarah war einst selbst Mitglied der Sekte und muss ein unvorstellbar großes Opfer bringen.
Jede Figur – ob Michael Shannon ("Taking Shelter", "Man of Steel"), der den Vater spielt, Joel Edgerton ("The Gift", "The Great Gatsby") als dessen schlagkräftiger Helfer oder Jaeden Lieberher ("St. Vincent") als Kind – in diesem Film ist ein ganzes Universum, und Regisseur Jeff Nichols ("Take Shelter", "Mud") vollbringt das Wunder, dass alle Platz finden in den 112 Minuten.
Dunst, die zuletzt unter anderem mit Lars von Trier den großartigen "Melancholia" gedreht hat, verrät ein wenig über ihre Arbeit, persönliche Krisen und wie es ist, einem anderen Kinderstar bei der Arbeit zuzusehen.