Kurzkritik "Take Shelter" Von der Angst bestimmt

Stehen wir kurz vor der Apokalypse? In dem Drama "Take Shelter" kann ein Familienvater seine Angst vor dem drohenden Ende nicht mehr ignorieren und wird ein Gefangener seines eigenen Schreckens.
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"Take Shelter - Ein Sturm zieht auf"

Angst ist ein schlechter Ratgeber, heißt es. Aber dieser Tage fällt es schwer, nicht auf sie zu hören. Das Gefühl, dass die fetten Jahre vorbei sind, dass die menschgemachte Apokalypse kurz bevorsteht, wohnt in vielen Menschen. Und ein Blick in die Nachrichten reicht aus, um die Angst wachsen zu lassen: um sich schießende Fanatiker, Klimawandel, Arbeitslosigkeit, Pandemien, Kriege.

"Take Shelter" gelingt es, ein unbestimmtes Gefühl zum Film zu machen, was vor allem auch an dem grandiosen Michael Shannon liegt, der als glücklicher Familienvater mit einem guten Leben beginnt, der Angst Tür und Tor zu öffnen und sie sein Leben bestimmen zu lassen. Sein um das schreckliche Ende wissender Blick trägt durch den Film, der davon erzählt, wie der Mann seine Familie beschützen und seine Mitmenschen warnen will vor dem, was da dräut. Doch gleichzeitig fürchtet er die Schwäche seines Geistes. Und der Zuschauer kann die um ihren abdriftenden Mann besorgte Frau genauso gut verstehen wie die Panik, die er zu kontrollieren versucht. "Take Shelter" ist großes, packendes, brandaktuelles Kino.

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