Neu im Kino: "Rapunzel" und "Monsters" Die Liebe ist ein Monster

Ein liebevoll entstaubtes Märchen für die einen - die ganz große Frage nach dem Sinn verpackt in einen brillanten Horrorfilm, der gar keiner ist, für die anderen. Die Kinowoche hat zwei Gewinner: Disneys "Rapunzel - neu verföhnt" und der Überraschungshit "Monsters".

Es ist der 50. Film, und um ganz ehrlich zu sein: Disney ist es seit den 90ern immer schwerer gefallen, einen dieser guten alten Weihnachts-Zeichentrickträume zu präsentieren, der einen singen lässt, auch wenn man es gar nicht will. Passte auch irgendwie nicht in die zynische Zeit. "Pocahontas", "Mulan", "Tarzan", alles ganz nett, aber eben weder "Bambi" noch "Schneewittchen".

Der Lernprozess war lang und hart - "Bolt" (zu wenig Disney"), "Küss den Frosch" (ganz knapp daneben) -, aber nun endlich erfolgreich: Mit "Rapunzel - frisch verföhnt" hat Disney das große Märchen ins neue Jahrtausend gerettet. Die Geschichte vom Mädchen mit der meterlangen Mähne, das in einen Turm eingesperrt sein Dasein fristet, bis Mister Right vorbei kommt, ist altbacken genug, damit die Erwachsenen ihre Kindheit darin wiedererkennen. Progressiv genug, um die Kleinen zu begeistern (Ich sag nur: Laternen auf dem See in 3D). Und liebevoll genug, um dieses seltsame Disney-Gefühl entstehen zu lassen, dass Wunder möglich sind, und die Welt eigentlich doch gut ist. Danke, John Lasseter.

Das Monster in der Tiefe

Ein Wunder der anderen Art - und erst ab 18 - ist "Monsters", das Kinodebüt von Gareth Edwards, dessen Namen man sich unbedingt merken sollte.

Im vergangenen Jahr sorgte "District 9" für Begeisterung und die Neuerfindung des Science-Fiction-Films. "Monsters" macht da weiter, wo "District 9" aufgehört hat. Wieder geht es um Aliens, die auf der Erde gelandet ist. Genauer gesagt in Mexiko, wo die krakenähnlichen Menschenfresser durch heftigen Militäreinsatz und eine riesige Mauer in Schach gehalten werden sollen. Ein Fotograf (Typ Haudegen mit weichem Herzen) soll seinem reichen Boss sein Töchterchen (Typ schüchterne Cameron Diaz in jung) zurückbringen. Dazu müssen sie durch die kontaminierte Zone. In diesem Niemandsland der Gefühle kommen sich die beiden näher.

"Monsters" macht eine neue Nische innerhalb des Genres auf. Denn trotz all des Alienhorrors, der Flucht und der Angst ist das wirklich Großartige an diesem Film seine emotionale Tiefe. Die ist so elegant in Kinoklischees verpackt, dass man zuerst gar nicht mitbekommt, wie sehr einen diese Bilder mit ihrer ganz eigenen Atmosphäre verzaubern. Was ist Liebe, was Schönheit, was der richtige Augenblick? Am Ende staunt man wie ein Kind im Disneyfilm.

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