Pionier der Spezialeffekte Stop-Motion-Meister Ray Harryhausen ist tot

Er zauberte Drachen, Monster und Dinosaurier auf die Leinwand: Im Alter von 92 Jahren starb der kalifornische Modell-Animator Ray Harryhausen in London. Vielen Regisseuren galt er als Vorbild.

Der Trickfilm-Pionier Ray Harryhausen ist tot. Der "König der Stop-Motion-Animation" starb am Dienstag im Alter von 92 Jahren in London, wie seine Familie mitteilte. Harryhausen schuf unter anderem die Spezialeffekte in den Filmen "Jason und die Argonauten" (1962) und "Kampf der Titanen" (1980). Zahlreiche Hollywood-Größen zollten dem Verstorbenen Tribut.

Harryhausen sei für die Trickfilmindustrie eine große Inspiration gewesen, erklärte "Star Wars"-Schöpfer George Lucas. "Ohne Ray Harryhausen hätte es vermutlich nie ein 'Krieg der Sterne' gegeben." Auch der Regisseur von "Herr der Ringe", Peter Jackson, würdigte den Film-Pionier. Dessen "wundersame Bilder und seine Art zu erzählen" hätten ihn inspiriert. "Avatar"-Regisseur James Cameron erklärte, spätere Science-Fiction-Filmemacher hätten durch Harryhausen "auf den Schultern eines Giganten" gestanden.

Durch "King Kong" zum Beruf

Harryhausen kam 1920 in Los Angeles zur Welt. Seine Faszination für Spezialeffekte sei durch den Klassiker "King Kong" von 1933 geweckt worden, sagte er einmal. Schon als Dreizehnjähriger versuchte er sich mit einer 16-mm-Kamera und einem selbstgebastelten Stop-Motion-Saurier. Später kam er mit "King Kong"-Schöpfer Willis O'Brien zusammen, der ihn 1946 zum Chef-Animator des Gorillafilms "Panik um King Kong" beförderte. Zu seinen bekannten Filmen zählen unter anderem die drei "Sindbad"-Streifen, "Eine Million Jahre vor unserer Zeit" und "Das Grauen aus der Tiefe".

Der in London lebende Künstler erhielt 1992 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Seine Kunst habe darin bestanden, seine Modelle zum Leben zu erwecken, erklärte Harryhausens Familie. "Ob prähistorische Dinosaurier oder mythologische Kreaturen - in Rays Händen waren es nicht länger Marionetten, sondern echte Wesen, genauso wichtig wie die Schauspieler, neben denen sie spielten - in vielen Fällen sogar noch wichtiger."

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nw/AFP/DPA

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