Halloween So unterschiedlich begeht die Welt das Fest

Viele Familien rund um die Welt begehen wieder Halloween.
Viele Familien rund um die Welt begehen wieder Halloween.
© iStock via Getty/evgenyatamanenko
Bei den einen dreht sich alles um Süßes und Saures, die anderen wagen einen Blick in die Zukunft. Es wird wieder Halloween gefeiert!

Fast überall auf der Welt hat sich Halloween bei Klein und Groß in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Fest gemausert. Die Menschen feiern auf unterschiedlichste Weisen - mit einer ordentlichen Portion Grusel und Gänsehaut, aber auch mit teilweise skurril wirkenden Bräuchen.

Süßes, sonst gibt's Saures!

Schon vor Jahren ist etwa "Trick or Treat" wohl vor allem aus den USA über den großen Teich bis nach Deutschland geschwappt. In Gruselverkleidungen oder witzigen Aufmachungen ziehen Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern oder auch älteren Geschwistern von Tür zu Tür. Mit dem Spruch "Süßes, sonst gibt's Saures!" oder einfach nur "Süßes oder Saures!" bitten sie um Süßigkeiten - ansonsten droht ein Streich. Wenn am nächsten Tag der Baum im Vorgarten mit Toilettenpapier verziert ist, wissen die Nachbarn Bescheid.

Seelenkuchen in Großbritannien und Irland

Die lustige Tradition hat vermutlich einen weniger heiteren Hintergrund. Schon während des Mittelalters soll es in Großbritannien und Irland den Brauch gegeben haben, "Soul Cakes", also "Seelenkuchen", unter anderem als Gabe für die Toten zu backen. Häufig seien an Halloween, Allerheiligen oder Allerseelen auch arme Menschen oder Kinder um die Häuser gezogen und hätten um die oftmals süßen Küchlein gebeten - im Gegenzug für Gebete oder Gesang für die Seelen des Gegenübers oder die von verstorbenen Verwandten.

Auch im Rahmen des Samhainfests sollen die Cakes schon eine ähnliche Rolle gespielt haben, wie etwa in einem von der BBC Scotland veröffentlichten Video für ein traditionelles Rezept erzählt wird. Samhain stellt seit Jahrhunderten zum Ende der Erntezeit den Übergang zum Winter dar. Bereits in den frühesten Schriften Irlands soll die Bedeutung dieser Zeit erwähnt sein. Viele halten Samhain für den Ursprung Halloweens. In Irland wird vielerorts mit einer Mischung aus alten Bräuchen und heutigen Einflüssen gefeiert. Im ganzen Land gibt es teils mehrtägige Festivals, aufwendige Paraden und schaurige Grusel-Spektakel.

Die Haselnuss und der Liebste

Im nördlichen England und Schottland soll man hingegen schon vor vielen Jahrzehnten zur "Nutcrack Night" mit einem Blick ins Feuer in die Zukunft geschaut haben. Mehrere Haselnüsse wurden mit den Namen der potentiell Zukünftigen versehen und in die Flammen oder auf ein Bett aus glühenden Kohlen geworfen. Laut unterschiedlicher Abwandlungen bleibt das Nussorakel aber wohl individuelle Deutungssache. Rollte oder hüpfte die Nuss davon, könnte der oder die Partnerin untreu sein oder werden. Brennen beide Nüsse eines Paares, muss doch schon fast eine Hochzeit bevorstehen... Schon 1912 wurde das Buch "Games for Hallow-e'en" veröffentlicht, in dem Interessierte weitere derartige Spiele finden.

Der "Tag der Toten"

Der "Día de los Muertos" oder "Día de Muertos" gehört zu den wichtigsten Feiertagen in Mexiko. Die Vorbereitungen zum "Tag der Toten" starten vielerorts oft schon Mitte Oktober, gefeiert wird dann vom 31. Oktober bis 2. November. Mit häufig aufwendigen Kostümen und viel Farbe gedenken die Einheimischen der Verstorbenen. Seit 2008 steht der in Mexiko weitverbreitete Brauch auf der "Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit".

Nach altem mexikanischen Glauben kommen die Toten einmal im Jahr - zum Ende der Erntezeit - zu Besuch aus dem Jenseits und feiern mit den Lebenden ein frohes Wiedersehen mit Musik, Tanz und Speisen, gerne etwa den Leibspeisen der Verstorbenen. Geschäfte und Straßen werden meist farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail geschmückt. Unter anderem weisen Blüten, Kerzen und kleine Opfergaben den Weg vom Friedhof zum Zuhause.

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