
Michael Jensen: Totenland, Totenwelt und Totenreich
Jens Druwe ist 50 Jahre alt, mit Leidenschaft Kriminalpolizist und er versauert im schleswig-holsteinischen Glücksburg als Ordnungspolizist. Früher war er stellvertretender Kriminalrat in Berlin. Doch da möchte er zurzeit auch nicht sein. Nicht Anfang April 1945 wo man in Berlin von der Ostfront zur Westfront mit der U-Bahn fahren konnte, wie Soldaten damals scherzten. Druwe ist ein typischer Nordfriese: eher wortkarg, stoisch und ehrlich. Eine seiner Karriere in NS-Staat wenig förderlichen Mischung. Druwe kann seine Klappe nicht halten, verweigert die Mitgliedschaft in der SS. Er wird strafversetzt, degradiert, verliert an der Ostfront eine Hand. Seine Frau hat die Scheidung eingereicht, seine beiden Kinder hat Druwe schon länger nicht mehr gesehen. Eigentlich hat er mit allem abgeschlossen. Mit seiner Arbeit als Kriminaler ohnehin. Wer weiß schon, was in den nächsten Monaten kommen wird. Der Krieg ist verloren, die Briten bereits in den Nordwesten vorgerückt. Doch dann schleudert eine Leiche Druwe plötzlich ins Zentrum der politischen Ereignisse des kollabierenden Staates. Auf einem Acker wird die Leiche des örtlichen NSDAP-Kreisleiters gefunden: Sein Gesicht mit einem Stein bis zu Unkenntlichkeit zerschmettert, der Unterleib entblößt und auf dem Hintern ein eingeritztes Hakenkreuz.
Druwes Kollegen haben den Täter schnell ermittelt: Ein entflohener KL-Sträfling, der unweit in einer Scheune aufgespürt wurde. Der erfahrene Kriminalkommissar glaubt keine Sekunde daran. Der Zusammenbruch des Nazi-Regimes ist jedoch nahe und niemand will sich auf den letzten Metern noch die Finger am Mord eines NS-Funktionärs die Finger verbrennen. Ein Menschenleben ist in diesem "Totenland" ohnehin nicht mehr viel wert. Schon gar nicht das eines geflohenen Häftlings. Erschießen und Fall erledigt. Doch in seiner stoischen Art ist es Jens Druwe nicht egal. Auch, weil er sich selbst von seiner persönlichen Schuld am Rassenwahn reinwaschen will.
Die weitreichenden Folgen dieser Entscheidung erzählt Autor Michael Jensen in drei Bänden, von denen der letzte jüngst als Hörbuch erschienen ist.
Jens Druwe ist 50 Jahre alt, mit Leidenschaft Kriminalpolizist und er versauert im schleswig-holsteinischen Glücksburg als Ordnungspolizist. Früher war er stellvertretender Kriminalrat in Berlin. Doch da möchte er zurzeit auch nicht sein. Nicht Anfang April 1945 wo man in Berlin von der Ostfront zur Westfront mit der U-Bahn fahren konnte, wie Soldaten damals scherzten. Druwe ist ein typischer Nordfriese: eher wortkarg, stoisch und ehrlich. Eine seiner Karriere in NS-Staat wenig förderlichen Mischung. Druwe kann seine Klappe nicht halten, verweigert die Mitgliedschaft in der SS. Er wird strafversetzt, degradiert, verliert an der Ostfront eine Hand. Seine Frau hat die Scheidung eingereicht, seine beiden Kinder hat Druwe schon länger nicht mehr gesehen. Eigentlich hat er mit allem abgeschlossen. Mit seiner Arbeit als Kriminaler ohnehin. Wer weiß schon, was in den nächsten Monaten kommen wird. Der Krieg ist verloren, die Briten bereits in den Nordwesten vorgerückt. Doch dann schleudert eine Leiche Druwe plötzlich ins Zentrum der politischen Ereignisse des kollabierenden Staates. Auf einem Acker wird die Leiche des örtlichen NSDAP-Kreisleiters gefunden: Sein Gesicht mit einem Stein bis zu Unkenntlichkeit zerschmettert, der Unterleib entblößt und auf dem Hintern ein eingeritztes Hakenkreuz.
Druwes Kollegen haben den Täter schnell ermittelt: Ein entflohener KL-Sträfling, der unweit in einer Scheune aufgespürt wurde. Der erfahrene Kriminalkommissar glaubt keine Sekunde daran. Der Zusammenbruch des Nazi-Regimes ist jedoch nahe und niemand will sich auf den letzten Metern noch die Finger am Mord eines NS-Funktionärs die Finger verbrennen. Ein Menschenleben ist in diesem "Totenland" ohnehin nicht mehr viel wert. Schon gar nicht das eines geflohenen Häftlings. Erschießen und Fall erledigt. Doch in seiner stoischen Art ist es Jens Druwe nicht egal. Auch, weil er sich selbst von seiner persönlichen Schuld am Rassenwahn reinwaschen will.
Die weitreichenden Folgen dieser Entscheidung erzählt Autor Michael Jensen in drei Bänden, von denen der letzte jüngst als Hörbuch erschienen ist.
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