Eigentlich stammte Dichter Georg Trakl aus einer gehobenen Familie, doch die Verhältnisse waren zerrüttet: Der Vater war Eisenhändler, seine Mutter jedoch spielte nur ihre Rolle der normalen Bürgersfrau. Sie war drogenabhängig und hatte deshalb ein schwieriges Verhältnis zu ihren Kindern. Zu seiner jüngeren Schwester Margarethe entwickelte Trakl eine besonders innige Beziehung, die laut mehrerer Biografien inzestuös gewesen sei. Das Gymnasium in Salzburg verließ er ohne Abschluss, dafür aber mit ersten eigenen Drogenexperimenten mit Morphium, Opium, Veronal oder Alkohol. Er beginnt zu schreiben.
Trakls Gedichte sind dunkel. Sie handeln vom Sterben, der Nacht und der Vergänglichkeit. Die schwere Stimmung beschrieb er mit Farben. Oft kamen blau, rot und braun vor. Seine poetischen Werke fanden zunächst keinen Anklang, doch konnte er später immer mehr seiner Gedichte in Zeitungen platzieren und veröffentlichte zwei Bände. Trakl ist ein herausragender Dichter seiner Zeit, der sich mit keinem anderen Vertreter seiner Zunft und Zeit vergleichen lässt.
Berühmtes Gedicht "Grodek"
1908 begann er, Pharmazie zu studieren. Obwohl die Drogenexzesse nur noch ausschweifender werden, schließt Trakl das Studium ab und meldet sich zum Militärdienst bei einer Sanitätsabteilung. Dieser Dienst führt ihn 1914 in die Schlacht von Grodek, bei der er allein und mit unzureichenden Mitteln verwundete Soldaten behandeln musste. Nachdem er schließlich miterlebte, wie dreizehn Menschen an einem Baum erhängt wurden, erlitt er einen Nervenzusammenbruch, versuchte später sich zu erschießen. Im Krakauer Militärkrankenhaus will man seinen Geisteszustand beobachten, doch stirbt er dort an einer Überdosis Kokain.
Nur kurz zuvor verarbeitete Georg Trakl seine Kriegserlebnisse in einem seiner bekanntesten Gedichte "Grodek". Am 3. November jährt sich der Todestag des Dichters zum 100. Mal.