London Cranachs Venus darf nun doch in die U-Bahn

Das 500 Jahre alte Gemälde der Venus von Lucas Cranach dem Älteren darf nun doch in der Londoner U-Bahn als Werbeplakat für eine Kunstausstellung hängen. Weil die abgebildete Frau nackt ist, hatten die Verkehrsbetriebe das Motiv zunächst abgelehnt - und harsche Kritik hervorgerufen.

Die nackte Venus von Lucas Cranach dem Älteren darf nun doch als Plakat in der Londoner U-Bahn hängen. Das Ausstellungsposter mit dem 500 Jahre alten Kunstwerk des deutschen Renaissance-Malers hätte nicht verboten werden sollen, sagte ein Sprecher der Londoner Verkehrsbetriebe und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". "Es werden Jahr für Jahr abertausend Werbungen geprüft, da können wir nicht immer alles richtig machen."

Zuvor war das Plakat, das die Venus lediglich mit einer Halskette und einem Schleier zeigt, von den Verkehrsbetrieben abgelehnt worden. Zu viel Nacktheit hätte die Reisenden verstören können, so die Begründung.

Das Poster wirbt für eine große Cranach-Ausstellung in der renommierten Royal Academy of Arts, die vom 8. März bis 8. Juni öffnet und Leihgaben aus dem Städel Museum in Frankfurt am Main zeigt. Das abgebildete Venus-Ölgemälde stammt aus dem Jahr 1532 und kommt aus dem Frankfurter Museum. Das Verbot der U-Bahn hatte in London für Empörung gesorgt. Kritiker hatten die Entscheidung "vollkommen meschugge" genannt.

Vor sechs Jahren hatten die Verkehrsbetriebe schon mal ein Plakat der National Portrait Gallery abgelehnt, weil es ein Gemälde mit der entblößten Brust der Gräfin von Oxford zeigte.

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS