Mit 24 Millionen Dollar (16,5 Millionen Euro) steht die Fotografin Annie Leibovitz bei der Art Capital Group in der Kreide. Sie hatte sich das Geld im vergangenen Jahr geliehen, um alte Schulden zu begleichen. Als Sicherheit gab sie dem Unternehmen das Recht, über ihren Fotokatalog, ihre drei Stadthäuser in Manhattan sowie ihr Landhaus außerhalb von New York City zu verfügen. Vor wenigen Tagen war die Frist zur Rückzahlung des Kredits ausgelaufen. Schon im Juli hatte das Pfandhaus Leibovitz verklagt, weil sie sich angeblich nicht an die Kreditvereinbarung hielt.
Jetzt erzielten die Künstlerin und das Pfandhaus eine Einigung, nach der Leibovitz darüber entscheiden kann, ob und welchen Teil ihres Vermögens sie verkauft, um die Schulden zu begleichen. Wieviel Zeit sie dafür hat, wurde nicht mitgeteilt. US-Medien zufolge liegt der Schätzwert ihrer Bilder und Immobilien bei zusammen etwa 80 Millionen Dollar.
Zugleich zog das Pfandhaus eine Millionenklage gegen die Fotokünstlerin zurück, wie aus einer gemeinsamen Erklärung beider Parteien hervorgeht.
Die Fotografin dankte dem Pfandhaus in der Erklärung für sein Entgegenkommen. "Ich freue mich darauf, mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren zu können", teilte sie mit. Allerdings gehen die Rechte an Art Capital zurück, wenn sie weiter zahlungssäumig bleibt.
Leibovitz gehört zu den bekanntesten und bestbezahlten Fotokünstlern der Welt. Sie wurde für ihre aufwendig inszenierten Star-Fotos in Zeitschriften wie "Rolling Stone" und "Vanity Fair" berühmt. Für besonderes Aufsehen sorgten ihre Bilder von der hochschwangeren Demi Moore und von Beatle John Lennon wenige Stunden vor seinem Tod.