Fotografie Marius Sperlich war ein Kleinstadt-Skaterjunge. Heute ist er ein Kunststar. Wie er das geschafft hat

Fotokünstler Marius Sperlich in seinem Loft im Osten Berlins
Fotokünstler Marius Sperlich in seinem Loft im Osten Berlins
© Philipp Gladsome
Der Fotograf Marius Sperlich will mit seinen Bildern extreme Gefühle auslösen. Besuch bei einem jungen Kunststar, der aus Kleinem Großes geschaffen hat.

Marius Sperlich hätte an diesem Tag weltberühmt werden können. Es ist der 12. Januar 2017, eine kleine WG in Berlin-Prenzlauer Berg. Sperlich hat schlechte Laune. Er, ein 25-jähriger Künstler und Fotograf, hatte vorhin sein neues Foto auf Instagram hochgeladen: die Nahaufnahme eines weiblichen Intimbereichs, auf der rasierten Scham prangt ein Nike-Logo. Dafür hat ihn die Plattform kurzzeitig gesperrt, sein Bild gelöscht. Sperlichs Handy leuchtet auf. Ein Freund schreibt ihm: Madonna hat dein Bild gepostet! Sperlich hält es für einen Scherz, so erzählt er es heute. Aber es ist wahr: Die Popkönigin ruft zum Women’s March auf, schreibt "Just Do It" – und postet sein Bild darunter. Was fehlt? Marius Sperlichs Name.

Heute, sieben Jahre später, folgen ihm rund 534.000 Menschen auf Instagram. Inzwischen hat Sperlich seine Kunst in Miami, Hamburg und São Paulo ausgestellt, "Playboy"-Cover fotografiert und konzipiert, Bomberjacken entworfen, NFTs verkauft, Musikvideos gestaltet und Plattencover für den Rapper Ufo361 designt. Internationale Medien wie "Forbes" und "The Guardian" berichteten über den Künstler aus Deutschland. 

Viele Menschen kennen seine Kunst, aber man weiß nur wenig über den Künstler. Denn im Gegensatz zu anderen Instagram-Berühmtheiten postet er keine Werbekooperationen, dreht keine täglichen Stories und spricht nicht in die Kamera. Sperlich ist kein Influencer – er ist ein Internetphänomen. Wie hat er das geschafft? 

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