Sänger Herbert Grönemeyer ist sehr enttäuscht über die deutsche Hilfsbereitschaft im Kampf gegen die Armut auf der Welt. Die Unterstützung zur Aktion "Deine Stimme gegen Armut" sei "hilflos, albern und gemein", sagte Grönemeyer am Samstag in Berlin. Die deutschen Verlage hätten für Anzeigen keinen Platz zur Verfügung gestellt, die Presse habe nicht berichtet und die Politik habe auch wenig Interesse gezeigt.
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Grönemeyer: Deutschland betreibt "Nabelschau"
Ganz anders sei es in seiner Wahlheimat England gelaufen: Dort sei in den großen Zeitungen kostenlos Anzeigenfläche zur Verfügung gestellt worden und es werde täglich über die Probleme in Afrika berichtet, sagte Grönemeyer. Mit dem Aufruf "Deine Stimme gegen Armut" ist der Verband Entwicklungspolitik als Dachverband von rund 100 deutschen Nichtregierungsorganisationen zusammen mit Grönemeyer aktiv. Darin werden die Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen zur Umsetzung der so genannten Millenniumsziele gedrängt. Unter anderem sollte bis 2015 die Armut halbiert werden.
Grönemeyer warf Deutschland "Nabelschau" vor. Es gebe auch Probleme, die jenseits einer Strecke "Berlin - Magdeburg" lägen. Wer in den Sicherheitsrat wolle, müsse sich auch mit der Welt beschäftigen.
AP