Der schmissige Bandname "The Thrills" führt in die Irre, denn das Debütalbum "So Much For The City" dieser jungen irischen Band - alle fünf sind erst 23 Jahre alt - vibriert nicht gerade vor Spannung und Nervenkitzel. Stattdessen dominiert entspannter und bedächtiger Gitarrenpop mit leichtem Country-Einschlag. Die Anekdote, viele der einschmeichelnden Songs seien auf einem Sofa am Strand von San Diego komponiert worden, mag man deshalb auf Anhieb glauben. Dazu passen natürlich Songtitel wie "Big Sur", "Deckchairs and Cigarettes" und die erste Single-Auskopplung "Santa Cruz (You're Not That Far)".
Speziell der letztgenannte Titel erinnert nicht nur textlich, sondern auch musikalisch an die US-Garagenrocker Pavement und an deren charakteristische Tempowechsel. Und auch Conor Deasys halb gehauchter Gesang gleicht stellenweise sehr dem von Stephen Malkmus. Stärkere Einflüsse sind von Neil Young und den Byrds auszumachen, nur ein wenig poppiger. Zum Plagiatsvorwurf langt das aber längst nicht, denn insgesamt dokumentieren die schon seit der Schulzeit befreundeten Jungs aus Dublin auf ihrer Platte eine imponierende Ideenfülle - wie sich vor allem in bezaubernden Melodien wie in "One Horse Town" oder "Your Love Is Like Las Vegas" zeigt.