Weltpremiere für neue Single Darum tritt Justin Timberlake beim ESC-Finale auf

Von Lars Peters
Während am Samstag 26 Teilnehmer um die ESC-Krone ringen, steht ein Sieger schon fest: Justin Timberlake wird vor über 100 Millionen Zuschauern erstmals seinen neuen Hit "Can’t Stop the Feeling" präsentieren. Doch wie passt das zum ESC?

Da haben die Schweden einen richtigen Coup gelandet: In einer der Pausen der Finalshow des Eurovision Song Contest tritt am Samstag in Stockholm mit Justin Timberlake einer der derzeit wohl bekanntesten männlichen Superstars auf. Außer Konkurrenz versteht sich. Dennoch lohnt sich diese Aktion für alle Beteiligten.

Über 100 Millionen Zuschauer werden das ESC-Finale sehen, bei dem als deutsche Vertreterin Jamie-Lee Kriewitz mit ihrem Titel "Ghost" dabei ist. Das ist die größte TV-Unterhaltungsshow der Welt. Bei keiner anderen Sendung kann ein Künstler mit nur einem Auftritt so viele Menschen erreichen. Nicht nur in Europa, sondern auch in Australien, Neuseeland, China und Kasachstan läuft die Show im Fernsehen.

In diesem Jahr wird der ESC erstmals auch in den USA ausgestrahlt – und zwar beim TV-Sender Logo, der zum Viacom-Konzern gehört. Somit kann Timberlakes Auftritt auch in 50 Mio. US-Haushalten verfolgt werden. Zwar am Samstagnachmittag ab 15 Uhr Ortszeit, aber für die begeisterten jungen Fans ist das nicht verkehrt. Gleichzeitig erreicht der Sender mit der Präsenz von Timberlake natürlich größte Aufmerksamkeit – für die Station, aber natürlich auch für den Eurovision Song Contest.

Helene Fischer, wie wär's?

Doch Gewinner gibt es nicht nur in den USA. Denn sicher wird der Auftritt des Amerikaners der Show auch den einen oder anderen zusätzlichen Fan vor den TV-Geräten in Europa bescheren. Entsprechend positiv sieht der ARD-Unterhaltungskoordinator, Thomas Schreiber, die Meldung. Er habe den Verantwortlichen zu der Verpflichtung gratuliert, denn Justin Timberlake sei einer, wenn nicht sogar der derzeit weltbeste Entertainer, sagte er dem stern.

Doch der Song "Can’t Stop the Feeling" hat tatsächlich auch einen Bezug zu Schweden und passt somit gut in die Show. Denn den Titel haben die schwedischen Komponisten Max Martin und Shellback geschrieben und zusammen mit Timberlake produziert. Martin war allein an 21 Nummer-1-Songs der US-Billboard-Charts beteiligt. Insofern ist die Vorstellung von Timberlakes neuem Titel durchaus eine Anerkennung der schwedischen Erfolge im weltweiten Musikbusiness.

Nicht zuletzt ist es aber auch ein Adelsschlag für den Musikwettbewerb, der immer wieder belächelt und als Schlager-Contest abgetan wird. Vielleicht überlegt sich ja auch der ein oder andere deutsche Künstler jetzt, mal beim ESC seinen Hut in den Ring zu werfen. Helene Fischer, wie wär’s?

2014 sang eine Australierin im Halbfinale

Im Übrigen ist es nicht das erste Mal, dass ein internationaler Star im Pausenprogramm des ESC auftritt. 2014 sang die Australierin Jessica Mauboy ihren Titel "Sea of Flags" in einem Halbfinale des ESC in Kopenhagen. Im Jahr drauf war das Land der Kängurus dann mit einem eigenen Beitrag beim Liederwettbewerb dabei.

Mit der Teilnahme der USA am ESC ist im nächsten Jahr trotzdem nicht zu rechnen. Der Supervisor des Eurovision Song Contest, Jon Ola Sand, stellte dazu bereits klar, dass die Teilnahme Australiens konsequent und logisch sei. Immerhin wird der Wettbewerb dort seit über 30 Jahren übertragen und erfreut sich ausgesprochen großer Beliebtheit. In den USA hingegen wird er am Samstag erst zum ersten Mal ausgestrahlt. Es sei aber denkbar, so Sand, dass es dort eines Tages einen "USA Song Contest" gibt, bei dem die Bundesstaaten wie beim ESC gegeneinander antreten. Vielleicht ist Timberlake dann ja sogar dort als ganz normaler Teilnehmer mit dabei.

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